Urban Mining: Am Bollrich in Goslar und anderen Standorten geht es weiter
In der Förderlinie „Urban Mining“ des Bundesforschungsministeriums starten im November mehrere Forschungsprojekte, darunter allein drei am Institute of Geotechnology and Mineral Resources (IGMR) der TU Clausthal.
Dabei geht es um die Gewinnung von Rohstoffen aus Rückständen des Bergbaus, des Hüttenwesens und der Müllverbrennung bei gleichzeitiger Entlastung der Umwelt. Neben Umweltentlastung und Gefahrenabwehr sind in der aktuellen weltpolitischen Lage Resilienz und Rohstoff-Souveränität zunehmend in den Fokus gerückt.
Die neuen Projekte – wie auch schon eine Vielzahl an Vorläuferprojekten – werden im Verbund mit Industriepartnern des Recyclingclusters REWIMET und assoziierten Unternehmen und Forschungseinrichtungen angegangen und damit Entwicklungen in der Recyclingregion Harz vorantreiben.
Bergeteiche des Erzbergwerks Rammelsberg: Basis für industrielle Umsetzung legen
Von besonderer Bedeutung ist die nun bewilligte dritte Stufe der Forschungsaktivitäten an den Bergeteichen des Erzbergwerks Rammelsberg am Bollrich (Projektstart 1. November 2025). „Wir hoffen, hiermit letzte offene Fragen zu klären und die Basis für eine industrielle Umsetzung zu legen“, sagt Prof. Daniel Goldmann, der bereits in den beiden abgeschlossenen Projekten REWITA und REMINTA seitens der TU Clausthal die Koordination innehatte. Das neue Projekt „ReTail“, dessen Gesamtkoordination in Händen der Goslarer Metalogie GmbH liegt, widmet sich neben letzten verfahrenstechnischen Entwicklungen auch der Rückbauplanung, der Prozessteuerung und der Logistik. Über die drei Projekte ist die Zahl der unmittelbar beteiligten Unternehmen auf zwölf, die der Forschungseinrichtungen auf fünf angewachsen. Diese sowie einige assoziierte Partner, die die Projekte begleitet haben bzw. weiter begleiten, stehen für die nahezu vollständige Abdeckung aller Kompetenzen, die für eine Umsetzung erforderlich sind, auch wenn es keinen klassischen Bergbaukonzern wie die Preussag AG mit entsprechender operativer Erfahrung mehr in der Region gibt.
Die Begleitforschung für die gesamte Förderlinie „Urban Mining“, in der bundesweit 14 Projekte gefördert werden, liegt bei einem Konsortium, dessen Führung ebenfalls in den Händen des IGMR liegt, so die Projektleiterin Henrike Franke. Dieses wird auch die Koordination und Öffentlichkeitsarbeit sowie die Identifizierung branchen- und technologieübergreifender Querschnittsfragen und entsprechende Handlungsempfehlungen für die Urban-Mining Verbundprojekte abdecken.
Wissenschaftlicher Kontakt:
Univ.-Prof. Dr. habil. Ani Melkonyan-Gottschalk
Clausthal University of Technology
Institute of Geotechnology and Mineral Resources
Department of Sustainable Industrial Ecosystems
Sustainability and Socio-Technical Transformation
E-Mail: ani.melkonyan-gottschalk@tu-clausthal.de
Web: www.igmr.tu-clausthal.de