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Clausthaler Doktorand Mehmet Arslan gewinnt Innovationswettbewerb

Der Nachwuchswissenschaftler aus der Arbeitsgruppe von Prof. Niels Neumann macht Kommunikation sicherer vor Störtechniken.

Die SPECTRA Challenge ist ein dynamischer Innovationswettbewerb, bei dem Start‑ups, Unternehmen und Forschungsteams ihre Lösungen auf einem echten Testfeld präsentieren. Ziel ist es, unbemannte Systeme besser gegen Stör‑ und Angriffstechniken im Funk-/Radarbereich zu schützen. Anfang Dezember wurden die Sieger in München in zwei Kategorien gekürt. Im visionären „Moonshot-Track“ gewann Mehmet Arslan, der am Institut für Elektrische Informationstechnik der TU Clausthal bei Prof. Niels Neumann promoviert. Die Jury lobte die „technologisch anspruchsvollen Ansätze zum Schutz unbemannter Systeme in einer elektromagnetisch umkämpften Umgebung“. Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld von 30.000 Euro für die TU Clausthal verbunden.

Clausthaler Forschende behaupten sich unter internationalen Teilnehmenden 

„Herzlichen Glückwunsch zu dieser anspruchsvollen Auszeichnung. Dass sich die Clausthaler Forschenden gegen ein internationales Teilnehmerfeld behauptet haben, zeigt unsere hohe Kompetenz auf dem Gebiet der Informationstechnik bzw. der Digitalisierung, einem sehr wichtigen Querschnittsthema an unserer Universität“, freute sich Dr.-Ing. Sylvia Schattauer, die Präsidentin der TU Clausthal. 

„Sichere, resiliente Kommunikation steht im Zentrum der Aktivitäten unserer Abteilung, da ist der Gewinn bei der SPECTRA Challenge ein toller Erfolg“, so Prof. Neumann. Ausgerichtet wird die Challenge von drei Einrichtungen: der Cyberagentur, dem Bundeswehr Cyber Innovation Hub und dem Innovationslabor System Soldat. Ansatz des Innovationsformates ist es, Wege zu finden, Drohnen und andere unbemannte Systeme robuster gegen Jamming, Spoofing und andere Angriffe im elektromagnetischen Spektrum zu machen. 

Prototypen wurden direkt auf dem Testfeld in Erding bei München gecheckt

Für den ambitionierten Wettbewerb hatte es insgesamt 46 qualifizierte Einreichungen aus 17 Ländern gegeben. Die Teilnehmenden konnten ihre Prototypen direkt auf dem Feld in Erding bei München in einer „umkämpften“ Funkumgebung testen. Dabei sahen sie sich Störern, Sensoren und Effektor‑Technologien ausgesetzt. Neben dem Preisgeld bekommen die Erstplatzierten direkte Kontakte zu Nutzenden, Testfeedback und Chancen auf weitere Forschung oder Beschaffung. Es geht darum, reale Lösungen unter realistischen Bedingungen zu sehen und schneller zu bewerten, welche Ansätze wirklich Potenzial haben.

Der Clausthaler Beitrag kommt aus dem vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik geförderten Forschungsprojekt „RIS4NGWB“. Für die Challenge wurde es von der Abteilung „Kommunikationstechnik für das Industrielle Internet der Dinge“ zu „SIRENS“ weiterentwickelt. Kommunikationssysteme für unbemannte Boden- und Luftfahrzeuge stehen häufig vor kritischen Herausforderungen durch Störsignale, Spoofing und Abhören – ein zentrales Feld künftiger Cybersicherheit. SIRENS nutzt rekonfigurierbare intelligente Oberflächen (RIS), um trotz Blockaden der direkten Pfade Übertragungsstrecken mit hohem SNR-Wert (Signal-Rausch-Verhältnis) herzustellen und Schutzblasen zu erzeugen, die Störer/Spoofer neutralisieren und um Abhörgeräte herum tote Zonen mit niedrigem SNR-Wert bilden. RIS mit Sensor-Funktionalität erkennen und lokalisieren Bedrohungen und ermöglichen gezielte Gegenmaßnahmen mit solarbetriebenen und ferngesteuerten Einrichtungen.

Kontakt:
TU Clausthal
Pressesprecher
Christian Ernst
Telefon: +49 5323 72-3904
E-Mail: christian.ernst@tu-clausthal.de 

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Der Clausthaler Doktorand Mehmet Arslan (mit Siegertrophäe rechts) hat die SPECTRA Challenge gewonnen. Unterstützt wurde er dabei von der Abteilung „Kommunikationstechnik für das Industrielle Internet der Dinge“ um Prof. Niels Neumann (links im unteren Bild). Fotos: Volland, Steinbach