Unter Clausthalern sind viele Namensvettern von Fußball-Promis

Clausthal-Zellerfeld. Klaus Fischer, Dieter Müller, Norbert Meier, Jörg Heinrich. Diese Namen gehören nicht nur früheren Fußball-Nationalspielern, sondern auch vier Mitarbeitern der TU Clausthal. Nimmt man von den Hochschulbeschäftigten noch die Namensvettern der einstigen Bundesligakicker Uwe Bracht, Michael Schulz, Günther Schäfer und Andreas Schmidt hinzu, so könnte die Uni ein Promi-Team fürs Kleinfeld stellen, das jeden Gegner auf dem Papier zittern ließe.

Die Kapitänsbinde in der Clausthaler Auswahl würde vermutlich Professor Norbert Meyer tragen. Der Experte für Geotechnik ist quasi ein Fußballfan aus dem DFB-Lehrbuch. Während der WM 2006 hat er sechs Spiele live und im Deutschland-Trikot gesehen. „Einmal musste ich die Vorlesung in Clausthal ein paar Minuten früher beenden, damit ich rechtzeitig nach Dortmund ins Stadion kam. Zum Seminar am nächsten Morgen war ich wieder zurück im Harz“, berichtet der Wissenschaftler. Auf der Tribüne in Dortmund, der Heimatstadt seiner Frau, kennt sich Norbert Meyer aus: „Ich bin Dauerkarten-Inhaber bei der Borussia.“ Der Fairness halber sei an dieser Stelle erwähnt, dass die Namensvetter-Nummer im Fall Meyer einen kleinen Haken hat. Der Professor schreibt sich mit „y“, der Nationalspieler und spätere Bundesligatrainer mit „i“.

Bei Jörg Heinrich ist die Sache dagegen lupenrein. „Wäre Heinrich heute noch Nationalspieler, würde ich mir ein Trikot mit seinem bzw. meinem Namen kaufen“, sagt der Mitarbeiter der Uni-Verwaltung. Schließlich ist auch beim Harzer Heinrich die Liebe zum Fußball groß: „Ich habe jahrelang beim SV Barbis gespielt, nun bin ich in der Vereinsführung tätig.“ Die EM erlebt er größtenteils im Urlaub in Griechenland. So hat er zwei Eisen im Feuer und kann auch den Griechen mit ihrem deutschen Trainer Otto Rehhagel die Daumen drücken.

Rehhagel begann seine Trainerkarriere bei Kickers Offenbach, für die einst auch Dieter Müller stürmte. „Den Nationalspieler habe ich mir natürlich früher im Fernsehen immer ganz genau angesehen, wo er doch meinen Namen trägt“, sagt der Clausthaler Dieter Müller. Was die Aussichten der aktuellen deutschen Elf betrifft, bleibt der TU-Personalratschef noch vorsichtig: „Es gelingt nicht jedes Jahr ein Sommermärchen.“

Optimistischer ist da Uwe Bracht, Professor am Institut für Anlagentechnik und Betriebsfestigkeit: „Nach dem guten Turnierstart ist das Halbfinale möglich.“ Für das zweite Gruppenspiel der Deutschen am Donnerstag gegen Kroatien ist eine Institutsparty geplant. Dabei könnte Wissenschaftler Bracht seinem Team eine kleine Anekdote zum Namensvetter aus der Fußballwelt erzählen. Der Ex-Profi des SV Werder Bremen stand Anfang der 80er Jahre kurz vor dem Sprung in die Nationalmannschaft. Da der Ingenieur Bracht auch lange in Bremen arbeitete, sind beide schon verwechselt worden. Dem damaligen Bundestrainer Jupp Derwall wäre es sogar zuzutrauen gewesen, dass er den Forscher anstelle des Fußballers zum Länderspiel einlädt.

Aber nicht alle Clausthaler wissen von der Existenz eines gleichnamigen Elitekickers. Privatdozent Dr. Andreas Schmidt, dessen Namensvetter bei Hertha BSC Berlin spielt, gibt auch in EM-Zeiten zu: „Vom Fußball habe ich keinen blassen Schimmer.“ Klaus Fischer, technischer Angestellter im Chemie-Institut, outet sich ebenfalls als Fußball-Abstinenzler: „Mein Hobby ist das Tanzen.“ Für deutsche Fans ist die Grenze zwischen Fußball und Tanzen derzeit allerdings fließend.

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Professor Norbert Meyer (l.) ist bekennender Fußballfan.