TU hat zwei neue Erasmus-Partner

Clausthal-Zellerfeld/Lille/Tampere. Studierende der Technischen Universität (TU) Clausthal haben zwei neue Ziele in Europa: Die französische Universität Lille und die TU Tampere in Finnland haben zum Wintersemester 2006/2007 mit der Oberharzer Hochschule Kooperationen zum Austausch von Studierenden im Rahmen des Sokrates/Erasmus-Programms der Europäischen Union (EU) geschlossen. Für eine bestimmte Zeit können jetzt vier TU-Studierende pro Jahr in Tampere und drei pro Jahr in Lille studieren.

Von den neuen Kooperationen profitieren auf der einen Seite Studierende der Ingenieurwissenschaften und der Betriebswirtschaftslehre: Je zwei von ihnen können für bis zu zehn Monate an der TU Tampere in Finnland studieren. Auf der anderen Seite steht die französische Hautes Études d'Ingenieur (HEI) der Université Catholique in Lille je einem Studierenden der Fachrichtungen Chemieingenieurwesen, Maschinenbau/Mechatronik und Informatik offen. Ein Aufenthalt an dieser Hochschule soll sechs Monate dauern.

 

180 Oberharzer Studierende können pro Jahr ins Ausland

 

Auf den Weg ins Ausland machen können sich Studierende, die ihre ersten Schritte an der TU Clausthal schon hinter sich gebracht haben. „Man sollte schon etwa ein Jahr studiert haben, bevor man am Erasmus-Programm teilnimmt“, sagt Astrid Abel von der Internationalen Schule der TU. Doch nicht nur Studierende der genannten Fachrichtungen können am Erasmus-Programm teilnehmen: Die TU unterhält zur Zeit etwa 100 Erasmus-Partnerschaften mit Hochschulen in der EU. „Von Gran Canaria über Cardiff in Großbritannien bis nach Reijkjavik auf Island könnten wir etwa 180 Personen jährlich in ganz Europa unterbringen“, sagt Abel. Im Gegenzug kommen dafür gegenwärtig rund 100 ausländische Studierende im Jahr in den Oberharz, viele davon aus Spanien und Polen. Seitdem die EU das Sokrates/Erasmus-Programm 1995 betreibt, ist die TU mit dabei. „Allein mit diesem Programm sind rund 300 TU-Studierende an Erasmus-Partnerhochschulen gereist und etwa 500 ausländische Studierende sind an die TU gekommen.“

 

Europäische Kontakte in Kanada geknüpft

 

Die neuen Kooperationen mit der finnischen und der französischen Hochschule nahmen ihren Anfang auf der weltweit wichtigsten Zusammenkunft professionell mit „Hochschul-Internationalisierung“ befasster Administratoren, der NAFSA-Konferenz in Montréal, Kanada. Abel hatte im Mai die TU Clausthal auf dieser Messe vertreten und den ersten Kontakt zu Vertretern der beiden anderen Hochschulen hergestellt. „Zusammen mit den Angehörigen der TU Tampere, und auch mit den französischen Kollegen ist uns aufgefallen, dass unsere Hochschulen ein sehr ähnliches Profil haben“, berichtet Abel. Außerdem zählten beide Hochschulen zu Europas sehr renommierten Ausbildungsstätten. Zurück an ihren jeweiligen Arbeitsplätzen begeisterten die Bildungsbotschafter dann eine Reihe Hochschullehrer für die Kooperationen und stellten so die Betreuung der Gaststudierenden sicher. Schließlich besiegelte man die neuen Kooperationen durch den jeweiligen Vertragsabschluss.

 

Die TU Tampere wurde 1925 in Helsinki gegründet und 1960 in die südfinnische Stadt Tampere, mit 430 000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Finnlands, verlagert. Die TU bildet etwa 15 000 Studierende in ihrem Erststudium und etwa 16 000 Studierende in Weiterbildungsstudiengängen aus.

 

Die Hautes Études d'Ingenieur (HEI) der Université Catholique im nordfranzösischen Lille wurde 1885 gegründet und erhielt 1968 ihre staatliche Anerkennung. Zur Zeit sind etwa 1200 Studierende eingeschrieben und bis heute gibt es über 8200 Absolventen. Lille liegt in Frankreichs größtem Ballungsgebiet mit über 1,1 Millionen Einwohnern und hat den höchsten Bevölkerungsanteil an Studenten im Land.

 

Europäische Integration dank Studententausch - Vorteile für den Arbeitsmarkt

 

Dank der neuen Kooperationsverträge können Clausthaler Studierende ihre Prüfungsleistungen, die sie an der jeweiligen Partnerhochschule erbringen, ohne Schwierigkeiten an der heimischen TU anerkennen lassen - ein Verwaltungsakt, der auch durch die Umstellung auf europaweit einheitliche Bachelor- und Masterstudiengänge erleichtert wurde, wie Professor Dr. Thomas Hanschke, Vizepräsident für Studium und Lehre, erläutert. „Mit europäischen Hochschulen den Austausch von Studierenden zu verabreden ist nun sehr viel einfacher: Das einheitliche European Credit Transfer System ECTS ermöglicht den unkomplizierten Transfer von Studienleistungen innerhalb Europas und fördert damit den Gedanken der europäischen Integration.“ Dieses System komme letztlich den Studierenden zugute: „Gehen Sie ins Ausland und sammeln Sie dort wertvolle Erfahrungen. Dadurch verlängern Sie nicht Ihre Studiendauer, verschaffen sich aber klare Vorteile am Arbeitsmarkt.“

 

Kontakt

Astrid Abel<brY

TU Clausthal<br>

Internationale Schule

Adolph-Römer-Straße 2a

38678 Clausthal-Zellerfeld

Tel.: 05323 - 72 3103

Email: astrid.abel@tu-clausthal.de

Wo neue Kooperationen entstehen: Der Stand der deutschen Hochschulen auf der NAFSA-Konferenz