TU erhält Zuschlag für China-Kompetenzzentrum

Clausthal-Zellerfeld. Das umfangreiche China-Know-how an der TU Clausthal wird auch auf Bundesebene anerkannt. Als Leuchtturmprojekt fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) den Aufbau eines China-Kompetenzzentrums an der Harzer Universität mit rund einer halben Million Euro. Nur vier Hochschulen in ganz Deutschland werden in gleicher Weise unterstützt.

Die Förderung erfolgt innerhalb des Programms „Innovative Konzepte zum Ausbau der China-Kompetenz an deutschen Hochschulen“, beginnt am 1. März 2018 und läuft über drei Jahre. China hat sich in den vergangenen Jahrzehnten wirtschaftlich so dynamisch entwickelt, wie weltweit kein anderes Land. Mehr als 5.000 deutsche Unternehmen sind laut Auswärtigem Amt aktuell im Land der Mitte vertreten, immerhin 900 chinesische Firmen in Deutschland. In der Wirtschaft sind Nachwuchskräfte gefragt, die sich außer in den Ingenieurwissenschaften in der Kultur und im Lebensalltag der Volksrepublik auskennen. Vor diesem Hintergrund verfolgt das BMBF das Ziel, „die deutsch-chinesische Zusammenarbeit in Bildung und Forschung auszubauen und zu festigen“, so Bundesministerin Johanna Wanka.

„Die Förderzusage für ein China-Kompetenzzentrum an der TU Clausthal ist eine sehr erfreuliche Nachricht. Es zeigt sich daran, dass die langjährigen, vielfältigen, ja freundschaftlichen Beziehungen unserer Hochschule mit chinesischen Partnern-Universitäten honoriert werden und die TU Clausthal mit ihrer China-Strategie auf dem richtigen Weg ist“, so Professor Thomas Hanschke. Der Universitätspräsident war im Vorjahr in Berlin dabei, als sich Bundeskanzlerin Angela Merkel und Chinas Ministerpräsident Li Keqiang auf dem Deutsch-Chinesischen Innovationsforum für eine intensivere Zusammenarbeit beider Länder aussprachen.

Im geplanten China-Kompetenzzentrum führt die TU Clausthal bereits bestehende Einrichtungen und Initiativen zusammen und baut sie aus. „Die Fachkompetenz von Studierenden und Nachwuchswissenschaftlern wird durch Wissen über China ergänzt, beispielsweise über die chinesische Wirtschaft, Politik, Geschichte und über interkulturelle Aspekte“, erläutert Projektleiter Professor Michael Z. Hou. Neben der Lehre werden die Forschungszentren der TU in den Bereichen Energie, Material, Information und Ressourcen sowie die chinesisch-deutschen Innovationsplattformen „Clean Energy“ und „Intelligent Manufacturing“ einbezogen. Unterstützt wird das Projekt auch vom Clausthaler Vizepräsidenten für Internationales, Weiterbildung und Digitalisierung, Professor Wolfgang Pfau, und vom Internationalen Zentrum Clausthal. Auf asiatischer Seite bringen sich neun Universitäten ein: die Sichuan University, die Beihang University, die Tongji University, die Northeast Petroleum University, die Southwest Petroleum University, die Chengdu University, die Xi'an University of Architecture and Technology, die Zhengzhou University und die Kunming University of Science and Technology.

Die Zusammenarbeit mit China hat an der TU Clausthal eine jahrzehntelange Tradition. Erste Kooperationen gehen zurück bis in die 1980er Jahre. Heute zählt die südniedersächsische Universität mehr als ein Dutzend renommierte Partner-Hochschulen in Fernost. Von den 4500 Studierenden an der TU Clausthal kommen annähernd 500 aus China. Zahlreiche chinesische Alumni der TU sind heute in ihrer Heimat in Führungspositionen in Universitäten und Unternehmen tätig. So leitet Professor Wan Gang seit 2007 das Ministerium für Wissenschaft und Technologie der Volksrepublik. In Asien wurden eine TUC-Alumni-Akademie und der Verein Chinesischer Alumni der TUC gegründet. Bereits vier Mal begleitete der Clausthaler Universitätspräsident Professor Hanschke einen niedersächsischen Regierungschef auf dessen China-Reise.

Kontakt:

TU Clausthal
Pressesprecher
Christian Ernst
Telefon: +49 5323 72-3904

E-Mail: christian.ernst@tu-clausthal.de

Die Fachkompetenz der Clausthaler Studierenden wird im China-Kompetenzzentrum ergänzt um Wissen über die Kultur, Wirtschaft, Politik und Geschichte des Landes - im Bild die „Verbotene Stadt“ in Peking (UNESCO-Weltkulturerbe). Foto: Nds. Staatskanzlei