Premiere: Deutsche Absolventin erhält chinesischen Abschluss

Clausthal-Zellerfeld. Der Bachelorstudiengang Geoumwelttechnik (Geoenvironmental Engineering) kann mit einem Doppelabschluss beendet werden: an der TU Clausthal und an der chinesischen Sichuan University. Als erste deutsche Absolventin hat nun Birgit Brockmann neben dem in Clausthal auch ein chinesisches Zeugnis bekommen.

Professor Norbert Meyer, Dekan der Fakultät für Energie- und Wirtschaftswissenschaften, überreichte ihr in Vertretung der Kollegen aus Fernost die Abschlussurkunde.

An der TU Clausthal war das Fach Geoumwelttechnik im Wintersemester 2005/06 in Kooperation mit der Sichuan University eingeführt worden. Es beschäftigt sich unter anderem damit, Großraumprojekte umweltfreundlich umzusetzen. Insbesondere bei Chinesen und zunehmend auch bei Deutschen kommt der Studiengang gut an. Inzwischen ist die Zahl der Studierenden auf 133 gestiegen. Die Übergabe der ersten chinesischen Bachelorurkunde an einen deutschen Studierenden nutzte die Uni, um für weitere Auslandsaufenthalte in China zu werben.

Rund 80 Studierende und Hochschullehrer hörten im Markscheider-Hörsaal zu, als Birgit Brockmann ihre Zeit in Chengdu an der Sichuan University Revue passieren ließ: „Ich habe dort zwischen September 2006 und März 2007 eine ganz andere Kultur kennen gelernt.“ Dabei habe sie nicht nur viel über das asiatische Land erfahren, sondern auch viel über sich selbst. Da Flug und Aufenthalt vom Deutschen Akademischen Austausch-Dienst (DAAD) finanziert wurden, hätte sie ausreichend Geld zum Leben gehabt. Unproblematisch sei es auch gewesen, mit den neuen Kommilitonen ins Gespräch zu kommen: „Ich habe Sprachkurse für Chinesen gegeben, die später nach Clausthal kommen wollten.“ Birgit Brockmann schloss ihren Vortrag mit dem Fazit: „Hätte ich heute noch einmal die Wahl, ich würde wieder dorthin fahren.“

Auch Bianca Buchholz berichtete über ein Semester in der Provinz Sichuan. Die Clausthaler Studentin der Geoumwelttechnik verbrachte in Chengdu die Zeit von September 2008 bis März 2009. In den ersten Monaten hätten Praktika und Exkursionen Priorität gehabt, die letzten vier Wochen gehörten dem Tourismus.

Erster Ansprechpartner für deutsche und internationale Studierende, die ebenfalls nach Chengdu möchten, ist der Professor Michael Z. Hou. Auch wenn an der asiatischen Universität vieles mit englischer Sprache möglich ist, meinte der China-Beauftragte der TU: „Ein bisschen Chinesisch muss schon gelernt werden.“ Zu Beginn der Informationsveranstaltung hatte Hou an sechs chinesische Studierende der Geoumwelttechnik DAAD-Stipendien vergeben können. Es freuten sich Li Mengting, Zhao Juan, Zhang Qian, Wang Xuerui, Li Fang und Chen Yuchen.

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Birgit Brockmann (kl. Foto) erhielt neben dem Clausthaler auch ein Bachelorzeugnis aus China. Über DAAD-Stipendien freuten sich sechs chinesische Studierende, eingerahmt von den Professoren Michael Z. Hou, Norbert Meyer und Hans-Jürgen Gursky.