Popularität der TU in China nimmt weiter zu

Peking/Clausthal-Zellerfeld. Die Wertschätzung der Technischen Universität (TU) Clausthal in China wächst weiter, und für ihre hervorragenden Beziehungen nach Fernost genießt die Hochschule aus dem Oberharz bei der niedersächsischen Landesregierung viel Respekt. Dies wurde auf der Asien-Reise deutlich, auf der der geschäftsführende TU-Präsident Professor Thomas Hanschke zur Kerndelegation von Ministerpräsident Christian Wulff und Wissenschaftsminister Lutz Stratmann zählte.

Als Höhepunkt des Besuchs in Peking nahm Professor Hanschke mit Wulff an einem Treffen mit Zhang Dejang teil, dem Vizekanzler der Volksrepublik China. Nur einer Hand voll Vertretern aus der 80-köpfigen Delegation wurde diese Ehre zuteil. „Es ist schon beeindruckend“, berichtete Hanschke später, „wenn ein solcher Mann beim Stichwort Clausthal davon erzählt, dass er viele Absolventen unserer Universität kennt, die heute Professoren oder Präsidenten an chinesischen Hochschulen sind.“ Hanschke, der auch bei einem Hintergrundgespräch in der Deutschen Botschaft in der Runde saß, zeigte sich von der Gastfreundschaft und Herzlichkeit im Reich der Mitte angetan. „Wir haben sehr viele Geschenke bekommen, von Kunst bis hin zu einem chinesischen Sprichwort auf einer großen Banderole.“ Die Reise wertete er als „sehr erfolgreich, alles hat sich perfekt gefügt“.

Organisiert wurde der Clausthaler Part des Besuchs vom Internationalen Zentrum Clausthal (IZC) und dem China-Beauftragten der TU, Privatdozent Dr. Michael Zhengmeng Hou. Nach 2005 und 2007 gehörte Hou zum dritten Mal zur Delegation, die Ministerpräsident Wulff nach Asien begleitete. „Jedes mal sind die Beziehungen intensiver geworden, die TU Clausthal wird immer bekannter und anerkannter in meiner Heimat“, sagte Hou. Zu zahlreichen chinesischen Universitäten unterhalten die Harzer Kooperationen. Knapp ein Fünftel ihrer gut 3000 Studierenden kommen heute von asiatischen Partnerhochschulen.

Energie als Hauptthema in China

Neben der Kontaktpflege ist auf der aktuellen Reise auch Konkretes vereinbart worden. „In allen Gesprächen in der Delegation des Ministerpräsidenten ist deutlich geworden, dass Energie, die Endlagerung radioaktiver Abfälle und die Umweltschutztechnik - alles Forschungsfelder der TU Clausthal - zurzeit die beherrschenden Themen in China sind“, resümierte Hanschke. Insofern habe eine gemeinsame Erklärung ins Schwarze getroffen, die Zusammenarbeit zwischen zehn chinesischen Wissenschaftseinrichtungen und Niedersachsens Universitäten insbesondere in der Energieforschung zu forcieren.

Auf niedersächsischer Seite sind das Energie-Forschungszentrum Niedersachsen (EFZN) und die TU Clausthal Vertragspartner. Neben Tagungen und Projekten soll der Austausch von Doktoranden vorangetrieben werden. Forschungsminister Professor Wan Gang, der in den 1980er Jahren an der TU Clausthal promoviert hatte, möchte in den Prozess auch die Industrie einbeziehen. Ein konkreter Termin ist bereits verabredet. 2010 wollen die Sichuan University und die TU Clausthal zu einem Energie-Kongress nach Chengdu einladen.

Kooperation mit Universität in Shanghai vereinbart

Ebenfalls vertraglich fixiert wurde eine Kooperation zwischen der TU Clausthal und der East China University of Science and Technology. Studierende aus Shanghai werden von 2010 an Masterstudiengänge in Südniedersachsen belegen können. „Bevor sie zu uns kommen, werden sie sich in ihrer Heimat ein Jahr mit der deutschen Sprache, der Kultur und dem Bildungssystem beschäftigen“, erläuterte Hou. Die Clausthaler trafen in Shanghai bereits mit ersten Studierenden zusammen, die an die TU kommen wollen. Die Asiaten hatten einige Fragen an Professor Hanschke vorbereitet - und zwar auf Deutsch.

Kontakt:


TU Clausthal


Pressesprecher


Christian Ernst


Telefon: 05323 - 72 3904


christian.ernst@tu-clausthal.de

Kooperation vereinbart (v.l.): Dr. Michael Z. Hou, Michael Schaefer (Deutscher Botschafter), Prof. Yulu Ma (Vizepräsidentin East China University), Ministerpräsident Christian Wulff, Minister Lutz Stratmann und TU-Chef Prof. Thomas Hanschke.