Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft

Um Treibstoffverbrauch und Emissionen von Landmaschinen zu senken, wollen Clausthaler Forschende die Fahrzeuge leichter machen. Sie setzen dabei auf Glasfaser- und Kohlenstofffaserverbundstoffe.

Wie kann man den häufig sehr schweren Rahmen von großen Landmaschinen nachhaltig weiterentwickeln und dabei das Gewicht der Rahmenstruktur deutlich verringern? Mit dieser Aufgabenstellung befasst sich das Gemeinschaftsprojekt „AGRILIGHT“, an dem die Technische Universität Clausthal und die Leibniz Universität Hannover sowie seitens der Industrie die Maschinenfabrik Krone und die M+D Composites Technology GmbH beteiligt sind. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie mit knapp 1,8 Millionen Euro gefördert. Ein entsprechender Bescheid wurde den vier beteiligten Projektpartnern jetzt zugestellt.

Das Forschungsvorhaben läuft über drei Jahre. Von der TU Clausthal bringt sich das Institut für Polymerwerkstoffe und Kunststofftechnik ein, das rund 300.000 Euro der Fördersumme erhält.

Im Laufe des Projekts wird zunächst die sehr schwere Rahmenstruktur inklusive der anliegenden Funktionseinheiten eines Feldhäckslers analysiert und in einem funktionsintegrierenden Leichtbausatz aus Glasfaser- und Kohlenstofffaserverbundstoffen (GFK/CFK) neu aufgebaut und umfassend getestet. Die besondere Herausforderung liegt hier in der Verbindung der verschiedenen neuen Werkstoffe, die sich zum Teil grundlegend in ihren mechanischen, elektrischen und chemischen Materialeigenschaften unterscheiden. Gleichzeitig verlangen Faserverbunde andere Fertigungsverfahren, bieten damit aber auch neue Formgebungsmöglichkeiten, wie zum Beispiel aus der Luftfahrt bekannt.

Sobald ein erstes Funktionsmuster des neuen Rahmens konstruiert wurde, wird dieses umfangreichen Tests in speziellen Prüfständen unterzogen, die den realen Einsatz simulieren. Aus den hier gewonnenen Testergebnissen lassen sich dann fundierte Aussagen über eine mögliche Serientauglichkeit des Leichtbaurahmens ableiten.

Sollte es den Projektpartnern gelingen, den Rahmen mittels neuer Verbundstoffe und neuer Formgebung deutlich leichter zu gestalten, wäre dies ein wegweisender Schritt für die gesamte Landtechnikbranche: Ein niedrigeres Gesamtgewicht der Maschine würde sich auch in Form einer signifikanten Reduzierung von Treibstoffverbrauch und Verminderung von Treibhausgasemissionen auswirken. Damit könnte dem AGRILIGHT-Team ein wesentlicher Beitrag zur Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft gelingen.

 

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Feldhäcksler beim Häckseln von Feldfrüchten

Im Projekt AGRILIGHT wird geprüft, wie das Gewicht der Rahmenstruktur am Beispiel des Feldhäckslers „Big X“ deutlich verringert werden kann. Foto: Krone