Loccum: Über Zukunftskonzept und Governance diskutiert

Seit fast zwei Jahrzehnten treffen sich die Professorinnen und Professoren der TU Clausthal im Januar im Kloster Loccum zum zweitägigen Gedankenaustausch.

„Die Technische Universität Clausthal steht im Jahr 2025 weltweit für interdisziplinäre Forschung und Lehre sowie fachübergreifenden Transfer auf dem Feld der Circular Economy.“ Unter anderem mit dieser Vision der Oberharzer Universität begrüßte TU-Präsident Professor Joachim Schachtner in der idyllisch gelegenen Tagungsstätte Loccum (Landkreis Nienburg/Weser) die rund 60 Teilnehmenden.

Auf dem diesjährigen Zusammentreffen ging es insbesondere um zwei Themen: das wissenschaftliche Profil der TU Clausthal (Zukunftskonzept) und die Governance, also die Organisationsform, mit der die Universität ihr Profil umsetzen möchte. Diese Themen, die für die TU von strategischer Bedeutung sind, waren zuvor auch im Senat und Hochschulrat intensiv diskutiert worden. Beide Gremien stimmten kurz vor Weihnachten der Entwicklung eines innovativen Zukunftskonzeptes auf Basis der „Circular Economy“ (Kreislaufwirtschaft) ebenso zu wie einem Governance-Modell mit den zwei zentralen Einrichtungen „School“ (Plattform für Studium und Lehre) und „House of Research“ (Plattform für Forschung und Transfer) unter Beibehaltung der Fakultäten.

Mit den Vizepräsidentinnen und -präsidenten stellte Professor Schachtner der Professorenschaft diese Neuerungen vor und erörterte und erarbeitete mit den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern konkrete Möglichkeiten der Ausgestaltung. Mit dem gesamtuniversitären Zukunftskonzept der Circular Economy verfolgt die TU Clausthal in der Forschung das Ziel, am Aufbau einer nachhaltigen Industriegesellschaft im digitalen Zeitalter mitzuwirken. Die enge Verknüpfung von Material- und Prozesswissen sowie die Kompetenz für Digitalisierung ermöglichen es der Universität, einen wesentlichen Beitrag zur Umsetzung der Circular Economy zu leisten. Ein Weg, dieses Konzept mit Leben zu füllen, könnten sogenannte Reallabore sein. Dahinter ist ein gesellschaftsorientierter Forschungsansatz zu verstehen, der Experimente der realen Umwelt in Kooperation mit der Zivilgesellschaft vorsieht.

Beim neuen Governance-Modell ist es das Ziel, die Vernetzung von Forschung, Lehre und Transfer zu verbessern, um das Konzept der Circular Economy voranzutreiben und zugleich neue Freiräume für Kreativität zu schaffen. Dafür werden unter dem Vorsitz des Vizepräsidenten für Studium und Lehre bzw. des Vizepräsidenten für Forschung, Transfer und Internationales eine „School“ sowie ein „House of Research“ eingerichtet.

Welche Aufgaben und welche Mitglieder es in den beiden „Häusern“ geben könnte, darüber machten sich die Teilnehmenden des Professoriums, eingeteilt in vier Gruppen, in sehr konstruktiver Atmosphäre Gedanken. Bei der künftigen konkreten Ausgestaltung von Governance und Zukunftskonzept wird sich neben der Professorenschaft und den Gremien der TU Clausthal ein wissenschaftlicher Beirat einbringen, der sich in Kürze konstituiert. Als Vorsitzender ist Professor Hans Jürgen Prömel vorgesehen, der zwölf Jahre lang (bis September 2019) Präsident der Technischen Universität Darmstadt gewesen ist.

Über erste Erfahrungen mit dem neuen Profil und den neuen Strukturen können sich die Clausthaler Professorinnen und Professoren am 22./23. Januar 2021 austauschen. Dann treffen sie sich zum 20. Mal in Loccum, um sich zu vernetzen.

 

Kontakt:
TU Clausthal
Pressesprecher
Christian Ernst
Telefon: +49 5323 72-3904
E-Mail: christian.ernst@tu-clausthal.de

Menschen sitzen in einem Raum

Seit 2002 treffen sich die Professorinnen und Professoren der TU Clausthal jährlich in der Tagungsstätte Loccum, um sich zu vernetzen. Fotos: Ernst