Hochmoderner Hörsaal eingeweiht

Clausthal-Zellerfeld. Modernste Hörsaal-Technologie ermöglicht es am Institut für Erdöl- und Erdgastechnik der TU Clausthal, ein neues Vorlesungszeitalter zu beginnen. Dozent und Student müssen zur Lehrveranstaltung nicht mehr am selben Ort sein. Die einen können lehren, die anderen lernen, ohne zu reisen. Eingeweiht wurde der „ExxonMobil Teleteaching Hörsaal“ am Dienstagabend. „Durch diesen Hörsaal wird unser Institut zu einer global agierenden Universität. Mit unseren Partnerhochschulen werden wir ein verbessertes Vorlesungsangebot anbieten können“, sagte Professor Kurt M. Reinicke, der Leiter des Instituts.

Während die angehenden Ingenieure im Oberharz sitzen, spricht der Professor beispielsweise aus Amerika von der Texas University zu ihnen. Man darf sich das so vorstellen, als würde Nachrichtensprecher Claus Kleber im „Heute Journal“ ein Interview mit einer Gruppe führen, die aus Übersee zugeschaltet ist. Über Kamera und Mikrofon können beide Seiten live miteinander reden. Auch Institutsleiter Professor Reinicke hat die Technik bereits erprobt. Seine Vorlesung „Spezielle Fördertechnik 1“ wird direkt zu Studierenden der Bergakademie Freiberg übertragen.

Industrie unterstützt Verbesserung für die Lehre

„Gern haben wir die Idee aufgenommen, das Lehrangebot der TU Clausthal durch einen Teleteaching-Hörsaal zu verbessern, da wir großes Interesse am Erhalt des Ausbildungsstandortes Clausthal haben“, sagte Dr. Gernot Kalkoffen, Vorstandsvorsitzender von ExxonMobil Europe. Der Mineralölkonzern unterstützt das Projekt, das unter anderem drei Projektionsflächen und zwei Kameras umfasst, mit 60.000 Euro. Die langjährige Zusammenarbeit mit der Harzer Hochschule bezeichnete Kalkoffen als „nachhaltig, praxisorientiert und sehr erfolgreich“.

„Die TU Clausthal hat als kleine Universität mit schlechter Verkehrsanbindung manchmal Nachteile, die sich durch den neuen Hörsaal ausgleichen lassen“, erklärte Carsten Fichter, Doktorand am Institut für Erdöl- und Erdgastechnik. Soll heißen, internationale Experten würden zwar nicht Woche für Woche zur Vorlesung nach Clausthal kommen, wenn sie die Lehrveranstaltung aber ohne zu reisen durchführen können, stehen sie als Dozent zur Verfügung.

„Wir erhöhen mit dem neuen Hörsaal die Attraktivität unserer Studiengänge (Energie und Rohstoffe sowie Petroleum Engineering), öffnen das Tor zur Welt und richten uns international aus“, sagte Professor Reinicke. So kann der Hörsaal ein erster Schritt zum sogenannten Campus 2.0 sein. Da es die Technologie ermöglicht, die Vorlesungen komplett aufzuzeichnen und im Internet zu hinterlegen, können die Studenten künftig ein bisschen unabhängiger von Zeit und Ort lernen. „Das soll natürlich nicht heißen, dass an der TU Clausthal der persönliche Kontakt nicht mehr gepflegt wird. Die Nähe zwischen Dozent und Student wird immer charakteristisch für unsere Hochschule bleiben“, betonte Fichter.

TU Clausthal gilt in der Hörsaal-Technik als Impulsgeber

An der TU Clausthal gibt es inzwischen mehrere Hörsäle mit modernster Kommunikationstechnik: den bereits 2004 eingerichteten Multimedia-Hörsaal Tannenhöhe, den 2007 fertig gestellten Hörsaal im Institut für Physik und Physikalische Technologien sowie das neue Auditorium im Institut für Erdöl- und Erdgastechnologie. Technisch werden die Einrichtungen von der Multimedia-Abteilung des TU-Rechenzentrums betreut. Darüber hinaus verfügt auch das Cutec-Institut über einen Multimedia-Hörsaal. Im Bereich dieser Technologie gilt die TU Clausthal in Niedersachsen als Impulsgeber.

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TU Clausthal


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Christian Ernst


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christian.ernst@tu-clausthal.de

Der Hörsaal im TU-Institut für Erdöl- und Erdgastechnik ist mit rund 50 Gästen eingeweiht worden.