Hans-Lehmann-Stiftung gegründet

Clausthal-Zellerfeld. Als fünfte Stiftung, die vom Verein von Freunden der TU Clausthal betreut wird, ist die Hans-Lehmann-Stiftung ins Leben gerufen worden. Gegründet wurde sie in der Aula Academica vor mehr als 100 Teilnehmern der Arbeitstagung „Glas-Keramik-Bindemittel - Materialien und Prozesse“ des Instituts für Nichtmetallische Werkstoffe. Die Vorgängereinrichtung, das Institut für Steine und Erden, war 1948 von Professor Hans Lehmann, dem Namensgeber der Stiftung, aus der Taufe gehoben worden. In die Außenmauer der Ofenhalle 1 ließ der engagierte Wissenschaftler beim Neubau des Institutes einen Schlussstein mit der Aufschrift „Dennoch“ einsetzen. Der Stein ist ein Symbol für den Aufbauwillen der damaligen Kriegsgeneration - und auch für den fortwährenden Kampf für den Standort Clausthal in der heutigen Zeit.

Ein zentraler Aspekt der Stiftung ist die Vergabe des Hans-Lehmann-Preises. Die mit 1000 Euro dotierte Auszeichnung, die zur Förderung besonderer Leistungen auf dem Gebiet der nichtmetallischen Werkstoffe dient, wird bereits seit Jahren vergeben. Der effizienteren Verwaltung halber, ist der Preis nun in eine Stiftung überführt worden. Den diesjährigen Preis erhielt die Clausthaler Absolventin Simone Brennecke. Das Besondere an der Abschlussarbeit der Diplom-Chemikerin war neben der fachlichen Leistung, dass drei Institutionen bei der Betreuung zusammengewirkt haben: das Institut für Nichtmetallische Werkstoffe, das Institut für Anorganische und Analytische Chemie sowie das Forschungsinstitut der Zementindustrie in Düsseldorf.

Während der Veranstaltung in der Aula wurde außerdem das Ehepaar Dyckerhoff mit einer Silbermünze geehrt. Dr.-Ing. Edith und Dr.-Ing. Klaus Dyckerhoff aus der bekannten Baustoff-Dynastie „fördern mit ihrer privaten Stiftung zwei parallel laufende Clausthaler Dissertationen zur Raumausfüllung von multimodalen Partikelkollektiven, die anderweitig nicht gefördert werden konnten“, erläuterte Professor Albrecht Wolter die Würdigung. Der Leiter des Instituts für Nichtmetallische Werkstoffe hatte ebenfalls einen Grund zum Feiern. Er forscht und lehrt seit 10 Jahren an der TU Clausthal.

Bereits seit fast 60 Jahren hält Wolfgang Kreuter Kontakt zur Hochschule im Oberharz. Der 83-Jährige, der heute in Eberbach am Neckar lebt, hatte 1949 ein Studium am Institut für Steine und Erden begonnen: „Ich habe als 15. Student des Studiengangs angefangen und als 10. meinen Abschluss gemacht.“ Später arbeitete er als Werksleiter im Unternehmen Heidelberger Zement. Bei der Tagung, die hauptsächlich ehemalige Clausthaler mit der heutigen Institutsmannschaft zusammenführte, war Wolfgang Kreuter der älteste Teilnehmer. Mehr als zwei Generationen jünger ist Ellen Kivitz. Die wissenschaftliche Mitarbeiterin führte die Tagungsgäste durchs Institut. Und Senior Kreuter musste einräumen: „Wenn ich ehrlich bin: Es hat sich praktisch alles verändert.“

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Professor Albrecht Wolter (Institut für Nichtmetallische Werkstoffe) würdigt das Engagement von Dr.-Ing. Edith Dyckerhoff von der gleichnamigen Baustoff-Dynastie.