Clausthaler Ideen auf der Hannover-Messe

Hannover. Wissenschaftler aus Clausthal sind am Puls der Zeit. Auf der Hannover-Messe, der weltweit größten Leistungsschau der Industrie, präsentieren sie sich in dieser Woche mit drei aktuellen Themen: erneuerbare Energien, Optimieren von Werkstoffen sowie mit einer Nachwuchsinitiative für technische Berufe, um dem Mangel an Ingenieuren entgegenzuwirken.

Einer, der sich für Maschinenbau interessiert, ist der 17-jährige Gymnasiast Mario. Aus dem Sauerland zur Hannover-Messe gereist, sitzen er und seine Mitschüler in Halle 26 im Workshop „Gießereitechnik - von glühender Metallschmelze zum Bauteil“. Die Jugendlichen können selbst einfache Modelle herstellen. „Cool, so bekommt man einen ganz anderen Bezug dazu“, erzählt Mario. Angeboten wird die Mitmach-Aktion vom Flying Science Circus der Technischen Universität (TU) Clausthal. Dieser Wissenschaftszirkus hat sich zum Ziel gesetzt, naturwissenschaftliche Phänomene und ihre Anwendung anschaulich zu erklären.

„Denn Technik ist keine Hexerei. Wenn die Schüler wissen, wie die Dinge zusammenhängen, entwickeln sie auch Lust auf ein technisches Studium“, sagt Jochen Brinkmann. Er hat den Wissenschaftszirkus aufgebaut. Unterstützt wird er von Mitarbeitern und mehreren Clausthaler Instituten, etwa von den Metallurgen, den Maschinenbauern sowie den Anlagen- und Verfahrenstechnikern. Die Nachfrage nach Technik zum Anfassen ist nicht nur in Schulen groß. Auf der Hannover-Messe sind die täglichen Workshops ausgebucht. Und am 14. Juni tourt der Flying Science Circus, der auch mit dem Unternehmen Hüttenes-Albertus zusammenarbeitet, nach Berlin zur „Langen Nacht der Wissenschaft“.

Neben der Nachwuchswerbung hat die Industrie auf der Hannover-Messe ein weiteres Thema in den Blickpunkt gerückt: das effiziente Nutzen von Energie. Erstmals ist das Land Niedersachsen in der Energiehalle 13 mit einem Gemeinschaftsstand vertreten. Zu den Ausstellern zählt auch das Energie-Forschungszentrum Niedersachsen (EFZN), das unter Federführung der TU Clausthal in Goslar angesiedelt ist. Die Harzer Wissenschaftler zeigen in Zusammenarbeit mit weiteren Universitäten „Lösungen zur dezentralen Energieversorgung“, erläutert Dr. Jens-Peter Springmann. Vorgestellt werden beispielsweise optimierte Strom- und Gasverteilnetze sowie ein Mini-Blockheizkraftwerk, das mit Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung arbeitet.

Temperaturen spielen oft auch beim Verbessern von Werkstoffen und Materialien eine entscheidende Rolle. Innovationen der Branche, von denen neben der Industrie auch der Motorsport profitiert, sind zu sehen in Halle 5 auf dem Stand des Wissenschaftlichen Arbeitskreises Werkstofftechnik. Dazu zählt auch das TU-Institut für Werkstoffkunde und Werkstofftechnik. „Wir sind schon zum dritten Mal in Hannover dabei“, sagt der Clausthaler Diplom-Ingenieur Tomasz Ludian. Insgesamt sind auf der Messe 5100 Aussteller aus 62 Ländern vertreten. Eine bessere Möglichkeit, sich international auszutauschen, kann es kaum geben.

Kontakt:


TU Clausthal


Pressereferent


Christian Ernst


Telefon: 05323 - 72 3904


christian.ernst@tu-clausthal.de

Ein Anziehungspunkt für Schüler auf der Hannover-Messe: der Flying Science Circus der TU Clausthal.