Clausthaler gewinnen ChemCar-Rennen zum dritten Mal hintereinander

Clausthal-Zellerfeld/Karlsruhe. Die TU Clausthal hat den Hattrick perfekt gemacht. Zum dritten Mal in Folge haben Studenten der Harzer Universität den sogenannten ChemCar-Wettbewerb gewonnen. Bei diesem etwas anderen Autorennen mit Hochschulteams aus Deutschland und Österreich hängte der Clausthaler Roadrunner zu Beginn des Wintersemesters in Karlsruhe unter anderem die Fahrzeuge der TU Chemnitz und der TU Berlin ab. Die Mannschaft der Elite-Uni RWTH Aachen wurde nur Fünfter.

Mit dem ChemCar-Wettbewerb soll die künftige Generation von Chemieingenieuren und Verfahrenstechnikern zu frischen, kreativen Ideen angetrieben werden. „Das Ergebnis zeigt: Die TU Clausthal ist in der Ingenieurausbildung konkurrenzfähig und kann sich mit den Großen messen“, sagte Professor Thomas Turek, Leiter des Instituts für Chemische Verfahrenstechnik in Clausthal.

Preisgeld von 2000 Euro erhalten

Wie läuft ein ChemCar-Rennen ab? Studierende schicken selbst gebastelte Modellautos, die nur durch eine chemische Reaktion angetrieben werden, auf die Strecke. Dabei ist Zentimeterarbeit gefragt: Das Fahrzeug, das eine vorgegebene Distanz, beispielsweise 15 Meter, am genauesten einhält, gewinnt ein Preisgeld von 2000 Euro.

Wie Sieger sahen die Clausthaler Studenten Sebastian Stenger (Studiengang Verfahrenstechnik) und Yasin Cengiz Celik (Chemieingenieurwesen) zunächst allerdings nicht aus. Bei der Generalprobe hatte noch alles bestens funktioniert, aber in der Hektik des Rennens passierte es: Aufgrund von Problemen mit der Elektrik blieb der gelbe Roadrunner im ersten Lauf stehen. Im zweiten Durchgang trumpfte der Wagen dafür umso beeindruckender auf. „Wir haben es geschafft, an das Ziel von 15,5 Metern bis auf einen Zentimeter heranzukommen“, sagt Teamsprecher Stenger stolz. „Das entspricht einer Abweichung von nur 0,06 Prozent.“

Beim Antrieb auf Umweltfreundlichkeit geachtet

„Die beiden haben ein gutes Teamwork praktiziert“, bescheinigte ihnen Projektbetreuer Professor Ulrich Kunz vom Institut für Chemische Verfahrenstechnik und ergänzte. „Insgesamt gesehen hat sich die TU Clausthal bei jedem ChemCar-Auftritt mit einem neuen, verbesserten Konzept präsentiert.“ Als Besonderheiten des aktuellen Rennwagens nannte Kunz zwei Aspekte. Zum einen gewährleiste die chemische Reaktion der Silberabscheidung eine hohe Präzision beim Einhalten der Fahrtstrecke, zum anderen werde die Antriebsenergie auf sehr umweltfreundliche Art bereitgestellt.

Ein Fachpublikum durfte sich von den Qualitäten des TU-Roadrunners bereits überzeugen. Denn das Rennen wurde als Höhepunkt einer hochkarätigen Tagung von Ingenieuren, Verfahrenstechnikern und Chemikern, der ProcessNet-Jahrestagung 2008, ausgetragen. Nach dem dritten Clausthaler Sieg hintereinander meinte Teamsprecher Stenger: „Von einem Teil des Preisgeldes werden wir das ganze Institut zum Essen einladen, denn das Projekt ChemCar 2008 war ein Gemeinschaftsprojekt von vielen Leuten.“

Kontakt:


TU Clausthal


Pressesprecher


Christian Ernst


Telefon: 05323 - 72 3904


christian.ernst@tu-clausthal.de

Die siegreichen Clausthaler Studenten Yasin Cengiz Celik (l.) und Sebastian Stenger nehmen letzte Einstellungen an ihrem Roadrunner vor. (Foto: Dechema)