Clausthal ist ein Ort, wo etwas reifen kann

Absolventen der Technischen Universität von 1969 erhalten das goldene Diplom und blicken gern auf ihre Studienzeit im Oberharz zurück.

Für die TU Clausthal ist ihnen kein Weg zu weit: Um bei der Feier zum 50. Diplomjubiläum dabei zu sein, sind Murat Sezer und Erdogan Sivritepe extra aus Istanbul bzw. Izmir eingeflogen. In festlichem Rahmen erhielten die beiden Alumni aus der Türkei und ihre Kommilitonen des Abschlussjahrgangs von 1969, darunter mit dem in der Schweiz lebenden Dr. Klaus Hornung noch ein weitgereister Gast, im Clausthaler Umwelttechnik Forschungszentrum CUTEC die goldenen Diplom-Urkunden. Überreicht wurden sie von Universitätspräsident Professor Joachim Schachtner.

„Die Ausbildung in Clausthal hat mir in meinem späteren Berufsleben immer sehr geholfen“, erinnerte sich Murat Sezer. Er hat in den 1960er-Jahren im Oberharz Metallhüttenkunde und Elektrotechnik studiert. Zuletzt war er vor zwei Jahrzehnten an seiner Alma Mater zu Besuch: „Es ist schon etwas ganz Besonderes, hierher zurückzukommen. Schließlich ist meine Heimatstadt Istanbul rund 1000 Mal größer als Clausthal-Zellerfeld.“ Die Natur des Harzes und die farbenprächtigen Häuserfassaden habe er schon in seiner Studienzeit immer sehr gemocht.

Damals, 1969, studierten rund 1500 junge Menschen an der Technischen Universität, nur vier Prozent davon waren Frauen. Heute sind ein Viertel aller 4000 Studierenden weiblich. Die Internationalität war indes auch vor 50 Jahren schon ein Markenzeichen der Hochschule. Seinerzeit waren 30 Prozent der Studierenden internationaler Herkunft, heute sind es mehr als ein Drittel. „Es ist beeindruckend, wie es die TU Clausthal über so viele Jahre geschafft hat, die Internationalität hochzuhalten“, sagte Professor Schachtner. Gleichzeitig betonte der Präsident: „Die Verbindung zu unseren Ehemaligen ist uns sehr wichtig. Wir hoffen auf sie als Multiplikatoren, als Botschafter der TU Clausthal in Hinblick auf unsere Forschungsthemen und Studiengänge.“

Seitens des Vereins von Freunden der TU hielt Dr. Stephan Röthele ein Grußwort. „Clausthal ist ein Ort, wo etwas in Ruhe reifen kann“, sagte er und nannte die Werte, die die Berg- und Universitätsstadt seit Langem prägen: Klugheit, Gerechtigkeit, Mut und Maß. Die heutige Situation im Oberharz lasse sich überdies durch einen Dreiklang mit T-Worten beschreiben: TU, Tourismus und Technologie im Grünen.

Für den Abschlussjahrgang von 1969 sprach Dr. Bernhard Richter. Seine Generation, sozusagen die 68er, hätten den Aufbruch in Deutschland mitgestaltet. In seinen Erinnerungen räumte der Ingenieur auch Anekdoten Platz ein: „Zu unserer Zeit gab es in Clausthal zwei Brauereien, denn wir hatten noch Durst.“ Später in den 1970er-Jahren seien die Brauereien geschlossen worden. Bevor Dr. Andreas Lindermeir (CUTEC) den Festvortag über „180 Jahre Brennstoffzellen-Entwicklung“ hielt, bedankte sich Gold-Diplomand Richter im Namen aller Jubilare – darunter mit Dr. Ekkehart Mertins auch der Bruder von TU-Professor Ulrich Mertins – beim Alumnimanagement um Andrea Langhorst für die Ausrichtung der Feier. Deren musikalische Begleitung lag dieses Mal in den Händen von Felix Müller am Akkordeon.

 

Kontakt:
TU Clausthal
Pressesprecher
Christian Ernst
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E-Mail: christian.ernst@tu-clausthal.de

 

Zwei Personen lachen auf der Bühne

In lockerer Atmosphäre überreichte Universitätspräsident Professor Joachim Schachtner (rechts) die Urkunden, hier an Dr. Bernhard Richter, der auch die Rede für den Abschlussjahrgang von 1969 hielt, bzw. an Murat Sezer (Bild unten). Fotos: Alumnimanagement, Ernst