Unter dem Motto „Code. Create. Care“ entwickelten 60 Teilnehmende beim diesjährigen HealthHack der Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg ihre Ideen zur zukünftigen Gestaltung von Gesundheit und Pflege. Die zehn Teams setzten sich aus Studierenden, Auszubildenden, (Nachwuchs-) Wissenschaftler:innen, Gründer:innen und Personen, die im Gesundheitswesen tätig sind, zusammen.
Bereits während seines Studiums war Dominik Schulz als studentischer Mitarbeiter an einem Lehrstuhl der TU Clausthal aktiv und wirkte an der Entwicklung von Augmented-Reality-Anwendungen mit. Aktuell ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Gruppe Human-Centered Information Systems (HCIS) am Institut für Informatik. Beim Ideen-Pitch stellte er die Idee einer sprachbasierten Dokumentation, die das Pflegepersonal entlasten soll, erstmals vor.
„Gleich nach meinem Pitch kam Mona Bickel-Dabadghao auf mich zu, die ebenfalls an einem ähnlichen Konzept arbeitete“, berichtet Schulz. Diese Begegnung führte dazu, dass er mit der Medizinstudentin der Universität zu Lübeck die Idee gemeinsam weiterverfolgte. Das Team AVAR (Actual Voice Augmented Reality) wurde durch Ludwig Link (Innovations- und Transfermanager an der Medizinischen Hochschule Hannover) und Ramakrishnan Sankara (Consultant für Functional Safety und Cyber Security bei der DB E.C.O. Group) vervollständigt. Den zweitägigen Wettbewerb schlossen sie mit dem zweiten Platz ab, der mit einer Förderung in Höhe von 500 Euro verbunden ist.
Innovativer Ansatz für die Pflege
„In der Pflege wird häufig noch handschriftlich dokumentiert, was Zeit kostet“, erklärt Schulz. Obwohl es bereits Systeme gibt, die Dokumentationen mithilfe von KI erstellen, können sie bislang keine spezifischen Maßnahmen vorschlagen oder die aktuellen Pflegeleitlinien einhalten.
Der Prototyp AVAR erstellt automatisch eine Dokumentation des Visitengesprächs, in die unter anderem Vitalwerte und Ergebnisse von Laboruntersuchungen einfließen. Mithilfe eines Speech-to-Text-Dienstes von Microsoft Azure wird das Gespräch aufgezeichnet und in Textform überführt. Dieser Text wird anschließend an eine KI übermittelt, die auf Basis eines strukturierten Prompts die Dokumentation nach Pflegeleitlinie erstellt und konkrete Maßnahmen für Ärzt:innen und Pflegekräfte vorschlägt. Der Prototyp stellt zudem relevante Links zur Verfügung, damit das Pflegepersonal schnell auf zusätzliche Informationen zugreifen kann.
„In Zukunft muss hier natürlich eine lokale KI in Deutschland betrieben werden, um die datenschutzrechtlichen Anforderungen zu wahren. Das Projekt wird auf jeden Fall fortgesetzt“, so Schulz.
Die TU Clausthal gratuliert Dominik Schulz zum Erfolg im Ideenwettbewerb der Metropolregion.
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