TU-Institut kooperiert mit renommierter US-Universität

Clausthal-Zellerfeld. Nachwuchsforscher am Clausthaler Institut für Nichtmetallische Werkstoffe genießen beste Möglichkeiten, sich international zu vernetzen. „Wir versuchen alle, die bei uns promovieren, für einige Zeit ins Ausland zu schicken“, sagt Professor Jürgen Heinrich. In diesem Jahr sind drei seiner Doktorandinnen in der Welt der Wissenschaft unterwegs. Denn globale Kontakte seien für die berufliche Zukunft von großem Vorteil.

Carina Oelgardt ist zu beneiden. Die Pennsylvania State University, an der die Clausthaler Diplom-Ingenieurin gerade einen dreimonatigen Forschungsaufenthalt verbringt, zählt nicht nur zu den ältesten Hochschulen in den USA, sie ist eine der renommiertesten staatlichen Universitäten in ganz Nordamerika. „Mittlerweile bin ich seit zwei Monaten hier und immer noch begeistert von Uni und Campus. Die Arbeitsgruppe ist sehr aufgeschlossen und hat mich gut aufgenommen“, berichtet Frau Oelgardt. Der größte Unterschied zwischen dem deutschen und dem amerikanischen Promotionssystem liege darin, dass die Doktoranden in Übersee weiter als Studenten behandelt werden und somit auch Vorlesungen besuchen und Prüfungen ablegen müssen.

Weltweit vernetzt

Wer auf der Homepage der „Penn State“ surft, findet seit neuestem unter den Partner-Unis die TU Clausthal aufgelistet. Entstanden ist die Kooperation „durch persönliche Kontakte“, erklärt Professor Heinrich. Vor einigen Jahren lernte der Experte für Ingenieurkeramik auf einem Kongress in Florida den Kollegen Gary Messing kennen. Da sich beide Professoren wissenschaftlich und menschlich gut verstanden, entwickelte sich daraus eine Partnerschaft zwischen der TU Clausthal und der Penn State University. Heute darf Doktorandin Oelgardt in den USA sogar forschen, ohne die hohen amerikanischen Studiengebühren zu zahlen.

Wie zuvor Pennsylvania, so hat Professor Heinrich auch Schanghai besucht, bevor er jemanden aus Clausthal an das Keramische Institut zu Professor Jiang Donglian vermittelte: „Ich will sehen, was auf die Leute zukommt. Nur so kann ich ihnen etwas empfehlen.“ In der 15-Millionen-Einwohner-Stadt Schanghai verbrachte Heinrich 2006 einen dreimonatigen Forschungsaufenthalt. Für einen ähnlichen Zeitraum wird Ellen Kivitz im Sommer nach Fernost reisen. Die Diplom-Ingenieurin, die auf dem Gebiet der Biokeramik promoviert, freut sich auf die Tour: „Es ist ja nicht nur für den Beruf - man lernt auch Land und Leute kennen, verbessert sein Englisch und wird offener für fremde Kulturen.“ So manche asiatische Lebensweisheit ist ihr bereits bekannt. Denn im international aufgestellten Team am Institut für Nichtmetallische Werkstoffe arbeitet Ellen Kivitz mit zwei Chinesen zusammen.

Deutschland, USA und Japan in der Keramikforschung führend

Zu dieser Abteilung zählt auch Birgit Palm. Die Jungwissenschaftlerin zieht es in nächster Zeit ebenfalls nach Asien: „Ende Mai startet mein Flieger nach Japan.“ Zunächst besucht sie eine internationale Tagung, anschließend geht es zu Dr. Tatsuki Ohji am National Institut of Advanced Industrial Science and Technology, der größten staatlichen Forschungsorganisation des Landes. „Japan zählt in der Forschung der technischen Keramik neben Deutschland und den USA zur Spitze“, erläutert Professor Heinrich. Dass der 58-jährige „Außenpolitiker“ mit Instituten aus vielen Ländern in Kontakt steht, „ist eine geplante Entwicklung über viele Jahre, die seit 2007 sogar noch etwas intensiver geworden ist“, sagt er. Im vergangenen Sommer wurde der gebürtige Franke zum Chef der Europäischen Keramischen Gesellschaft (ECerS) gewählt. Der internationalen Vernetzung der TU Clausthal kommt das zugute.

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Die Clausthaler Diplom-Ingenieurin Carina Oelgardt steht vor dem Wahrzeichen der amerikanischen Penn State University, dem Nittany Lion.