Standardwerk „Digitale Fabrik“ neu erschienen

Clausthal-Zellerfeld. Die „Digitale Fabrik“ hat sich in den vergangenen 20 Jahren als Standard zur Planung von Fabriken und Anlagen etabliert. Durch die Industrie 4.0 ist der Einsatz digitaler Methoden erforderlicher als je zuvor. In diesem Frühjahr ist nun von Professor Uwe Bracht, Institut für Maschinelle Anlagentechnik und Betriebsfestigkeit (IMAB) der TU Clausthal, und seinen Co-Autoren eine aktualisierte und um 80 Seiten erweiterte Auflage des Standardwerks „Digitale Fabrik“ erschienen.

Der Ansatz der Digitalen Fabrik wurde am IMAB mit entwickelt, eingeführt und umgesetzt. Frühzeitig können Beteiligte, das heißt Planer, Anlagenbauer oder Betreiber, in den Planungsprozess der Fabrik mit eingebunden werden. Der Entwurf wird durch digitale Planungs- und Visualisierungswerkzeuge verbessert und kann zeitsparender und erfolgreicher umgesetzt werden. 3D-CAD-Systeme und Simulationsprogramme lassen die Fabrik virtuell und realitätsnah entstehen. Im Virtual-Reality (VR)-Labor und mit dem Einsatz von Tablets und VR-Brillen kann beispielsweise der Produktionsprozess vorab virtuell abgesichert werden. „Durch das Testen des Prozessablaufes können frühzeitig Fehler erkannt und verbessert werden. Das Umplanen, Verschieben oder Optimieren großer Anlagen ist schnell umsetzbar“, erklärt Professor Bracht.

Das Standardwerk erläutert das Konzept der Digitalen Fabrik und deren Umsetzung. Hinzugekommen sind in der zweiten Auflage die Anwendungen und Lösungen von Industrie 4.0. Dieses Themenfeld verzahnt moderne Informations- und Kommunikationstechnik, dadurch wird eine selbstorganisierte Produktion möglich. Intelligente und digital vernetzte Systeme bilden dafür die Grundlage. Die Autoren Professor Bracht, Dr. Dieter Geckler (Volkswagen AG) und Professorin Sigrid Wenzel (Universität Kassel und Beiratsmitglied im Simulationswissenschaftlichen Zentrum Clausthal-Göttingen) beschreiben die Grundlagen und Planungsmethoden für den Einsatz der Digitalen Fabrik. Der Fokus liegt dabei auf der frühzeitigen und mit allen Unternehmensprozessen abgestimmten Produktionsplanung sowie der Fabrikgestaltung. Auch Beispiele aus verschiedenen Bereichen, etwa aus dem Automobilbau, Maschinenbau, der Luft- und Raumfahrt sowie dem Schiffs- und Anlagenbau, werden veranschaulicht. Das Fachbuch ist als VDI-Buch im Verlag Springer Vieweg veröffentlicht. An der Planung und Herausgabe war auch Marco Seewaldt, wissenschaftlicher Mitarbeiter im IMAB, beteiligt.

Das Institut für Maschinelle Anlagen und Betriebsfestigkeit der TU Clausthal betreut seit 22 Jahren überdurchschnittlich viele Abschlussarbeiten, die sich mit den Themen Simulation, Planung und Optimierung von Materialfluss-, Logistik- und Produktionssystemen sowie der Fabrik- und Anlagenplanung beschäftigen. „Den Studierenden werden in verschiedenen Fachpraktika Grundlagen für die digitale Transformation in der Industrie näher gebracht. Die neuen smarten Planungs- und Visualisierungstechniken, wie VR- und AR-Brillen und die 3D-Projektion in einem der größten VR-Labore Deutschlands, sind ein absolutes Highlight. Immer häufiger fragen Unternehmen an, ob wir Absolventen vermitteln können“, sagte Professor Bracht.

Weitere Informationen zum Institut für Maschinelle Anlagentechnik und Betriebsfestigkeit: www.imab.tu-clausthal.de

Kontakt:

TU Clausthal
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Lena Hoffmann
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E-Mail: lena.hoffmann@tu-clausthal.de

Ohne digitale Methoden kommt die Fabrikplanung heute nicht mehr aus. Die Kompetenz der TU Clausthal auf diesem Gebiet ist in die neue Auflage des Buches „Digitale Fabrik“ eingeflossen. Foto: Lena Hoffmann