Staatssekretärin zu Besuch

Dr. Sabine Johannsen informiert sich an der TU Clausthal über das immer wichtiger werdende Thema Transfer.

„Eine der großen Stärken der TU Clausthal ist das Thema Technologie- und Wissenstransfer.“ Mit diesen Worten begrüßte Universitätspräsident Professor Joachim Schachtner die Staatssekretärin des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur, Dr. Sabine Johannsen, bei ihrem Besuch an der Harzer Universität. Belege für diese Einordnung sind ganz aktuell der Gewinn des Innovationspreises Niedersachsen 2019, die Auszeichnung „Digitaler Ort Niedersachsen“ sowie der Deutsche Nachhaltigkeitspreis 2018.

Die Hochschule habe es in ihrer Geschichte immer wieder verstanden, ihre Forschungsschwerpunkte weiterzuentwickeln und sich an gegenwärtigen gesellschaftlichen Fragen auszurichten, erläuterte Professor Schachtner. Aktuell stünden Technologien und Methoden zum nachhaltigen Management der Ressourcen Energie – Material – Information im Fokus. Der Präsident betonte, dass die Dinge an der TU Clausthal im Sinne einer Kreislaufwirtschaft „von vornherein ganzheitlich und zusammen gedacht werden“. Als Beispiel für die regionale Verankerung der Hochschule verwies er auf das kürzlich gestartete Verbundprojekt „Energie- und Wasserspeicher Harz“. Es hat zum Ziel, das Talsperrensystem im Westharz an den Klimawandel anzupassen. „Wir müssen die Forschung in die Gesellschaft bringen“, akzentuierte die Staatssekretärin den Clausthaler Ansatz.

„Wir kümmern uns um die nachhaltige Industriegesellschaft“, erläuterte Professor Alfons Esderts. Der Vizepräsident für Forschung, Transfer und Internationales verwies zudem auf die hohe Praxisrelevanz, die regionale Verantwortung sowie die strategischen Partnerschaften der Clausthaler Universität auf nationaler und internationaler Ebene. Als zukunftsweisendes Projekt stellten Professor Esderts und Mathias Liebing (Stabsstelle Technologietransfer und Forschungsförderung) das Gründerzentrum vor. Für dessen Einrichtung auf dem Campus der TU durch Landkreis und Stadt laufen derzeit die Detailplanungen unter Federführung der Wirtschaftsförderung Goslar (WiReGo). Bei der Zusammenarbeit mit Unternehmen für das Gründerzentrum bot Frau Dr. Johannsen unterstützend ihre Netzwerke an.

Best-Practice-Beispiele für Transfer präsentierten die Professoren Daniel Goldmann und Andreas Rausch. In puncto Recycling sei die TU Clausthal einer der führenden Forschungsstandorte in ganz Europa, so Goldmann, der regional, national und international vernetzt ist. Die Projekte erstrecken sich von der Grundlagenforschung bis zu industriellen Umsetzung. Der Transfer findet insbesondere über das Recycling-Cluster REWIMET statt, in dem die Wissenschaft mit der Wirtschaft und weiteren Akteuren zusammenarbeitet. Als Leuchtturmprojekt nannte Goldmann die Recycling-Region Harz. Informatik-Professor Rausch hat den Transfergedanken ebenfalls verinnerlicht: „Es geht um Innovation durch Digitalisierung mit der Region, in der Region und darüber hinaus.“ Ein Impuls- und Ideengeber für Schulen, Firmen und Kommunen sind die SilverLabs mit dem Digitalisierungslabor. Aus dieser „Kreativwerkstatt“ stammt auch der Studiengang „Digital Technologies“, der im Wintersemester in Kooperation mit der Ostfalia-Hochschule startet.

Zuhören – anschauen – nachfragen. Nach diesem Prinzip verlief der Besuch der Staatssekretärin, die zur Abrundung zwei Institute besichtigte. Im Institut für Chemische und Elektrochemische Verfahrenstechnik stellten Professor Thomas Turek und Professor Ulrich Kunz Projekte auf dem Gebiet von Energiespeichertechnologien vor. Im Institut für Aufbereitung, Deponietechnik und Geomechanik demonstrierte Professor Goldmann dem Gast aus dem Ministerium, wie Stoffgemische mit verschiedenen Technologien getrennt und somit recycelt werden können. Am gesamten Programm nahmen auch Geschäftsführer mehrerer kooperierender Unternehmen teil, wodurch der hohe Stellenwert der Zusammenarbeit der TU Clausthal mit der regionalen Wirtschaft unterstrichen wird.

 

Kontakt:
TU Clausthal
Pressesprecher
Christian Ernst
Telefon: +49 5323 72-3904
E-Mail: christian.ernst@tu-clausthal.de

Menschen schauen auf ein Gerät

Staatssekretärin Dr. Sabine Johannsen lässt sich an der TU Clausthal die Möglichkeiten auf dem Gebiet von Forschung und Transfer zeigen - hier ein Barriere-Wirbelstromscheider, der im Bereich des Recyclings eingesetzt wird. Foto: Ernst