Niedersächsische Energietage in Goslar erfolgreich verlaufen

Goslar. Das Erforschen klimaschonender und regenerativer Energien wird immer wichtiger, aber traditionelle Energieträger wie Kohle, Öl und Gas sind weiter unverzichtbar. Dies wurde auf den 2. Niedersächsischen Energietragen, die das Energie-Forschungszentrum Niedersachsen (EFZN) in Goslar ausgerichtet hat, deutlich. Mehr als 130 Vertreter aus Wissenschaft und Wirtschaft, vorwiegend aus dem norddeutschen Raum, hatten sich am Donnerstag und Freitag über innovative, klimaverträgliche Lösungen ausgetauscht. Die Ergebnisse der Tagung werden in die Kommission „Klimaschutz und Nachhaltigkeit“ der Landesregierung einfließen, sagte EFZN-Chef Professor Hans-Peter Beck.

„Die Energiewirtschaft ist im Umbruch begriffen. Ich bin zuversichtlich, dass das EFZN im Zuge dieser Entwicklung einen Beitrag leisten kann“, betonte Dr. Stefan Birkner, Staatssekretär im Landesumweltministerium. So soll das Energie-Forschungszentrum, das federführend von der Technischen Universität Clausthal betrieben wird, die Wissenschaft mit der mittelständischen Wirtschaft und Fachbehörden zusammenbringen, Technologietransfer betreiben und Projekte vorantreiben. Ziel sei es, sagte Birkner in seinem Grußwort, „eine klimaverträgliche und wirtschaftlich sichere Versorgung zu beschleunigen“.

Niedersachsen kleines OPEC-Land

„Niedersachsen ist ein kleines OPEC-Land.“ Mit diesem Satz hatte Dr. Gernot Kalkoffen, Vorstandsvorsitzender im Wirtschaftsverband Erdöl- und Erdgas-gewinnung sowie von Exxon Mobil Europe, in seinem Eröffnungsvortrag überrascht. Zur Erläuterung führte er aus: „Niedersachsen exportiert Erdgas nach Hamburg und Schleswig-Holstein.“ Da in Niedersachsen die Hälfte der Gasmenge gefördert werde, die Deutschland aus Russland bezieht, und das Bundesland hierzulande bei weiteren Energieträgern Vorreiter ist, sagte Kalkoffen: „Niedersachsen ist ein Energieland.“ Als Fazit seiner Ausführungen nannte er drei Punkte. Erstens: In Zukunft braucht Deutschland einen breiten Energiemix. Zweitens: Theoretiker und Praktiker sowie Wirtschaftsunternehmen und Verbraucher sollten bei der Energieversorgung zusammenarbeiten. Und drittens: „Wir müssen den Mut haben, Ideen umzusetzen.“

Anschließend rückten die Experten auf der Tagung die Aspekte „Geothermie und Bohrtechnik“, „Energieerzeugung und Energieeffizienz“, „Herausforderungen für Energienetze“ sowie „Biogaseinspeisung in Erdgasnetze“ in den Mittelpunkt. EFZN-Chef Beck betonte: „Auch für künftige Generationen muss eine klimaverträgliche, zuverlässige und bezahlbare Energieversorgung gesichert sein.“

Die Niedersächsischen Energietage waren bei ihrer zweiten Auflage erstmals vom EFZN in Goslar veranstaltet worden. „Die Energietage sind in Goslar angekommen. Wir sind der Meinung, sie sind hier zu Hause.“ Mit diesen Worten machte der Oberbürgermeister der Stadt, Henning Binnewies, deutlich, dass die Energietage am Rande des Harzes zu einer dauerhaften Einrichtung werden sollen. Beide, Beck und Binnewies, betonten die gute Zusammenarbeit zwischen dem EFZN und der Stadt Goslar.

Unterstützt wurde die zweitägige Konferenz von den Unternehmen Siemens, EWE AG, Baker Hughes INTEQ und E.ON Avacon. Partner waren darüber hinaus die drei Landesministerien für Wissenschaft, Umwelt und Wirtschaft.

Der Eröffnungsvortrag von Dr. Gernot Kalkoffen ist von der Abteilung Multimedia des Rechenzentrums der TU Clausthal (Stefan Zimmer) in Wort und Bild aufgezeichnet worden - siehe:


video.tu-clausthal.de/vortraege/efzn2008

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Professor Hans-Peter Beck (r.), Vizepräsident der TU Clausthal und Chef im Energie-Forschungszentrum, im Gespräch mit Dr. Gernot Kalkoffen, Vorsitzender von Exxon Mobil Europe.