Kick-off für Clausthaler Graduiertenschule zur Mensch-Maschine-Interaktion

Erstellt von Alexander Herzog |

Die Digitalisierung durchdringt die Wirtschaft. In der industriellen Produktion wird es immer wichtiger, dass Menschen mit Robotersystemen flexibel zusammenarbeiten können. Hierzu forschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der TU Clausthal in der Graduiertenschule „Heterogene Mensch-Maschine-Teams“ (HerMes). Das gerade gestartete Programm umfasst vier geförderte Promotionsprojekte und mehrere assoziierte Promovierende.

Die Technische Universität Clausthal fördert Verbundvorhaben zur Profilbildung in der Forschung. HerMes ist ein solches Leitprojekt. Dahinter steht das Forschungsfeld „Offene Cyberphysische Systeme und Simulation“. Ziel der Fördermaßnahme ist es, daraus zukünftig größere geförderte Verbundprojekte in der Grundlagenforschung – zum Beispiel Sonderforschungsbereiche, Graduiertenkollegs oder Forschergruppen der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) – nach TU Clausthal zu holen.

Finanziert wird die Graduiertenschule HerMes mit einem Gesamtvolumen von etwa 800.000 Euro aus dem Forschungspool der Universität und vom Simulationswissenschaftlichen Zentrum Clausthal-Göttingen (SWZ). Am SWZ in Clausthal (Arnold-Sommerfeld-Straße 6) haben die Doktorandinnen und Doktoranden des Programms auch ihren Platz. „Sie werden dort drei Jahre lang gemeinsam und mit ihren Betreuern an anspruchsvollen Fragen der Koordination von Mensch-Maschine-Teams in den Bereichen Produktion, Refabrikation und Recycling arbeiten“, erklärt Professor Jörg P. Müller, der Koordinator des Forschungsfeldes. Neben ihm engagieren sich in der Betreuung die Clausthaler Wissenschaftler Michael Prilla, Andreas Rausch, Andreas Reinhardt, Christian Rembe, Christoph Schwindt, Stephan Westphal und Jürgen Zimmermann sowie Jan Gertheiss (HSU Hamburg) und Delphine Reinhardt (Universität Göttingen).

„Das Gestalten und Optimieren von Mensch-Maschine-Teams, beispielsweise auf dem Gebiet Industrie 4.0, ist von eminenter Bedeutung für die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit des Forschungs- und Wirtschaftsstandortes Deutschland“, sagt Projektentwickler Michael Krause. In so entstehenden soziotechnischen cyberphysischen Systemen stellen Softwarekomponenten, Maschinen, Förder- und Transportmittel sowie intelligente Objekte Akteure dar, die zunehmend mit Autonomie und Selbststeuerungsfähigkeit ausgestattet sind und sich dabei mit Menschen abstimmen und mit ihnen zusammenarbeiten.

Die Entwicklung, Absicherung und Optimierung der so entstehenden heterogenen Mensch-Maschine-Teams sei mit großen wissenschaftlichen Herausforderungen verbunden, weiß Krause. In der Graduiertenschule HerMes, die von einem externen Expertengremium begleitet und beraten wird, stellen sich Clausthaler Promovierende dieser Aufgabe. Sie haben die Chance, Innovationen voranzutreiben und sich selbst das Fundament für eine erfolgreiche wissenschaftliche Karriere zu legen.

Weitere Informationen: www.simzentrum.de/hermes