Kautschuktechnologie und Hochleistungswerkstoffe im Fokus

Kooperation der chinesischen Qingdao University of Science and Technology mit der TU Clausthal mündet im Aufbau eines Deutsch-Chinesischen Institutes.

Die Qingdao University of Science and Technology (QUST) und die TU Clausthal betreiben seit sechs Jahren eine intensive Zusammenarbeit. Derzeit konzentriert sie sich vorwiegend auf den Bereich der Kautschuktechnologie mit dem Schwerpunkt faserverstärkter Kautschuksysteme.

Begonnen hat diese Kooperation im Jahr 2015 mit der Aufnahme von Dr. Hongying Zhao als Doktorand am TU-Institut für Polymerwerkstoffe und Kunststofftechnik mit Professor Gerhard Ziegmann als betreuendem Doktorvater. Zhao hatte bereits in Paderborn studiert und kannte das deutsche Universitätswesen sehr gut. Hinzu kommt, dass Zhaos Vater, Professor Gaoming Zhao, die Historie der deutsch-chinesischen Zusammenarbeit der QUST bereits durch seine Promotion an der Universität Erlangen-Nürnberg begonnen hatte.

Die Zusammenarbeit ist getragen durch eine von Beginn an intensive Kooperation mit der Industrie. Diese bezieht sich schwerpunktmäßig auf die Continental AG in Hefei, China, und das Zentrallabor des Unternehmens in Hannover, vorbildlich unterstützt durch Honorarprofessor Dr. Jorge Lacayo-Pineda (Continental). Diese intensive Kooperation führte zur Dissertation von Hongying Zhao mit dem Titel: „Characterization and Modelling of Moisture Influence on the Behaviour of Rubberized Fabric Cord“ im Dezember 2020.

Bereits im Mai 2019 hatten die TU Clausthal und die QUST ein „Memorandum of Understanding“ zur gemeinsamen Betreuung von Promovierenden unterschrieben. Professor Alfons Esderts als Clausthaler Vizepräsident für Forschung, Transfer und Internationales sowie Professor Ziegmann wohnten dieser Zeremonie in der Hafenstadt Qingdao bei. Die ersten Doktoranden sind bereits in Clausthal aktiv. Diese gelebte Kooperation mündete nun in einen Vertrag zum Aufbau eines gemeinsamen Deutsch-Chinesischen Institutes an der QUST. Am 27. Oktober unterzeichneten beide Seiten den Kontrakt zu dieser Kooperation in einer Videokonferenz.

Durch den Vertrag wird die Partnerschaft weiter vertieft. So ist geplant, gemeinsame Projekte im Bereich der Kautschuktechnologie und der Hochleistungswerkstoffe in dem neu gegründeten Institut zu bearbeiten, das im „Sino-German Park“ in Qingdao aufgebaut wird. Von Beginn an ist geplant, Kooperationen mit der Industrie aufzunehmen oder zu vertiefen. Hier gelten die Industrie rund um Qingdao und die deutschen Kooperationspartner der TU Clausthal als Garanten für attraktive gemeinsame Forschungsschwerpunkte, die beide Seiten nach vorne bringen. Aus diesem Grund wird dem Institut ein Beirat zur Seite gestellt, der die Verknüpfung zwischen Industrie und Universität in beiden Ländern begleitet.

Neben dem wissenschaftlichen Koordinierungsausschuss, der von Seiten der TU Clausthal durch Vizepräsident Professor Esderts, Professor René Wilhelm und Professor Ziegmann besetzt ist, ist geplant, einen wissenschaftlich-technologischen Beirat zu installieren. Dieser soll unter anderem durch die Schlüsselindustrie aus beiden Ländern besetzt werden. Der persönliche Austausch wird gezielt wieder vertieft, sobald die Pandemiebedingungen eine Reisetätigkeit erlauben.

Kontakt:
TU Clausthal
Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: +49 5323 72-3904
E-Mail: presse@tu-clausthal.de

Drei Personen stehen vor einer Projektionsfläche

Universitätspräsident Professor Joachim Schachtner, eingerahmt von Professor Alfons Esders (links) und Professor René Wilhelm, unterzeichnete auf Clausthaler Seite den Vertrag mit der Qingdao University of Science and Technology (siehe auch Bilder unten). Fotos: Melanie Exner