Jugend forscht: Kultusminister Tonne übergibt Preise

Clausthal-Zellerfeld. „Fertige Antworten sind zu ersetzen durch eigene Fragen. Nur mit Eigeninitiative lässt sich die Faszination von Naturwissenschaft und Technik entdecken.“ Dies betonte Niedersachsens Kultusminister Grant Hendrik Tonne am Mittwoch auf der Preisverleihung des Landeswettbewerbs von „Jugend forscht“ vor 200 Gästen in der Aula der TU Clausthal. Acht Projekte von 44 wurden als Landessieger ausgezeichnet und nehmen nun am Bundeswettbewerb in Chemnitz teil.

Bereits zum 39. Mal hat das Landesfinale an der TU Clausthal stattgefunden. Und von Beginn an gilt: „Die Jugendlichen machen sich die Probleme zu eigen, die diese Gesellschaft lösen muss. Sie sind also ganz nah dran am Puls der Zeit“, sagte Dr. Sven Baszio, Geschäftsführer der Stiftung „Jugend forscht“. Derzeit seien zum Beispiel „grüne Themen angesagt“. Gleich mehrere Projektteams erreichten mit Umweltthemen den Landessieg. Im Fachgebiet Chemie gewann das Duo Angelus Dreß (17 Jahre) und Paul Wollenhaupt (16) aus Bad Zwischenahn, das sich mit gesundheitsschädlichem Feinstaub beschäftigte. Und mit einem smarten E-Fahrzeug zur Bewässerung von Grünflächen – sozusagen mit einer selbstständigen Gießkanne – belegte Bennett Stalp (17) aus Hannover Platz eins in der Kategorie Technik.

Ihre Vision: Nie wieder stickige Klassenräume

Auch die Sieger im Fachgebiet Arbeitswelt widmeten sich Umweltaspekten. Unter dem Titel „Smart-Classroom“ analysierten Tjado Brackmann, Laura Maria Behrendt (beide 17) und Leonie Braun (16) aus Soltau, wie sich beispielsweise Kohlendioxidgehalt, Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Raumakustik und weitere Faktoren auf die Konzentration von Schülern auswirken. Ihre Vision: Nie wieder stickige Klassenräume. Platz zwei in diesem Fachgebiet sicherten sich drei 17-jährige Schüler vom Christian-von-Dohm-Gymnasium in Goslar. Max Ninow, Jan Eike Suchard und Joshua Koch hatten sich damit auseinandergesetzt, wie man elektronische Schließsysteme verbessern kann. 

Angesagt unter Schülern ist nach wie vor der Zauberwürfel, meinen Anton Murer und Pascal Krauß. Die beiden 15-jährigen Oldenburger haben einen Roboter aus Legosteinen gebaut und programmiert, der in weniger als fünf Minuten einen Zauberwürfel lösen kann. Dafür gab es den Landessieg im Bereich Informatik. Über weitere erste Plätze freuten sich Constantin Tilmann Schott (15) aus Dassel (Fachgebiet Mathematik), Anja Hoffmeister (17) aus Osnabrück (Physik) sowie die beiden Hildesheimer Till Felix Weismann (16) und der 20-jährige Mohamad Al Farhan (Geo- und Raumwissenschaften). Den Landessieg für die beste interdisziplinäre Arbeit erhielt das Trio Christoph Schütze (16), Stefan Kribbe (16) und Leon Krasniqi (17) aus Celle für ein Projekt auf dem Feld des Ultraschalls.

Gut für die Strahlkraft der TU Clausthal

„Jugend forscht“ sei der richtige Weg, um für ein Studium in den MINT-Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik zu werben, berichtete Landeswettbewerbsleiter Dr. Daniel Osewold. Neun von zehn Teilnehmern würden sich später in einen solchen Studiengang einschreiben. Zudem seien unter denjenigen, die bundesweit bei der Veranstaltung mitmachen, beachtliche 40 Prozent Schülerinnen. „Dass der Wettbewerb an der TU Clausthal stattfindet, ist toll für die Strahlkraft der Uni“, ergänzte Maria Schütte, die Patenbeauftragte der Hochschule für „Jugend forscht“. Auch Kultusminister Tonne stellte die angenehme Atmosphäre an der TU Clausthal heraus. Im kommenden Jahr feiert der Nachwuchswettbewerb im Oberharz Jubiläum. Dann kommen die Jungforscherinnen und -forscher zum 40. Mal nach Clausthal-Zellerfeld.  

 

Kontakt:
TU Clausthal
Pressesprecher
Christian Ernst
Telefon: +49 5323 72-3904
E-Mail: christian.ernst@tu-clausthal.de

Drei Personen an einem Messestand stellen ihr kleines Modell vor

Tjado Brackmann, Laura Behrendt und Leonie Braun, Sieger im Fachgebiet Arbeitswelt, wollen ein besseres Klima in Klassenräumen schaffen, damit sich Schüler besser konzentrieren können. Foto: Ernst