Gratulation! Clausthaler Geophysiker erhält hohe Auszeichnung

Auf der 84. Jahrestagung der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft (DGG), die an der Universität in Jena stattgefunden hat, ist Prof. Andreas Weller mit der Emil-Wiechert-Medaille geehrt worden.

Die Emil-Wiechert-Medaille wird seit 1955 verliehen und ist die höchste Auszeichnung der DGG. Vergeben wird sie für herausragende Arbeiten auf dem Gebiet der Geophysik. Prof. Andreas Weller, der nach 25 Jahren an der TU Clausthal 2022 in den Ruhestand getreten war, erhielt die Anerkennung für seine wegweisenden wissenschaftlichen Leistungen auf dem Gebiet der spektralen induzierten Polarisation. Diese geophysikalische Explorationsmethode zur Bestimmung hydraulischer Parameter verschiedener Gesteinsarten habe ganze Generationen von Forschenden an dem Thema im In- und Ausland geprägt, schreibt die DGG in ihrer Pressemitteilung.

Studierende für faszinierendes Forschungsfeld begeistert

Darüber hinaus ist auf der überreichten Urkunde zu lesen: „Seit den 1990er Jahren hat Andreas Weller mit seinen Forschungen zur Bestimmung der hydraulischen Permeabilität verschiedener Gesteinsarten durch geoelektrische Messungen, insbesondere der spektralen induzierten Polarisation, die Grundlage für eines der wichtigsten modernen Anwendungsgebiete dieser geophysikalischen Methode, neben der klassischen Verwendung zur Exploration metallischer Erze, geschaffen. Er hat sich unermüdlich der Durchführung von Feld- und Laborexperimenten gewidmet, um empirische Zusammenhänge in seiner Forschung robust zu modellieren. Das konsequente Hinterfragen früherer Modelle durch die Integration neuer Experimente und die Erweiterung auf neue Gesteinstypen stellt eine grundlegende Qualität seiner petrophysikalischen Forschung dar. Als leidenschaftlicher und inspirierender Lehrer an der TU Clausthal sowie im Rahmen von internationalen Summer Schools konnte er viele Studierende für dieses faszinierende Forschungsfeld begeistern.“

Prof. Weller, der an der TU Bergakademie Freiberg studiert und promoviert hat, wirkte seit Ende der 1990er Jahre als Professor für Petrophysik am Institut für Geophysik der TU Clausthal und leitete das Institut bis zu seiner Pensionierung im September 2022. In seinen Dankesworten verwies er auf die enge und fruchtbare Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen im In- und Ausland sowie auf die anregende Atmosphäre in seiner Arbeitsgruppe an der TU Clausthal, in der mit umfangreichen Laborarbeiten und theoretischen Untersuchungen die Grundlagen für studentische Abschlussarbeiten und Dissertationen sowie für vielbeachtete Publikationen in renommierten internationalen Fachzeitschriften gelegt wurden. Das Institut für Geophysik der TU Clausthal wurde in der internationalen wissenschaftlichen Gemeinschaft als wichtiger Ort für petrophysikalische Forschung wahrgenommen. Zahlreiche Gäste aus Ägypten, Frankreich, Georgien, Korea, Österreich, Peru, Russland, Thailand, den USA und Vietnam kamen zu Studien- und Forschungsaufenthalten nach Clausthal, um im Labor eigene Proben zu untersuchen und die dabei erzielten Ergebnisse zu diskutieren.

Prof. Weller unterstützt weiter den wissenschaftlichen Nachwuchs

Prof. Weller setzt auch nach dem Eintritt in den Ruhestand einige seine Forschungsarbeiten fort, unterstützt Nachwuchswissenschaftler:innen bei ihren Arbeiten, publiziert gemeinsam mit Fachkolleg:innen und besucht Tagungen. Doch im Ruhestand, den er mit seiner Frau in seiner Wahlheimat im Thüringer Wald genießt, bleibt nun etwas mehr Zeit für die Enkelkinder, sportliche Aktivitäten und Reisen.

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Die TU Clausthal gratuliert Prof. Andreas Weller zur höchsten Auszeichnung, welche die Deutsche Geophysikalische Gesellschaft (DGG) vergibt. Überreicht wurde ihm die Medaille in Jena vom Präsidenten der DGG, Professor Bodo Lehmann (siehe Bild unten). Fotos: Christian Kreutzmann, Gisela Weller