Digitale Lehre: Erfolg für zwei Clausthaler Verbundprojekte

Beim Entwickeln von freien Lehr- und Lernmaterialien, sogenannten Open Educational Ressources (OER), werden Professorin Gunkelmann und Professor Inkermann vom Land Niedersachsen gefördert

Bei beiden erfolgreichen Anträgen der TU Clausthal handelt es sich um Tandemprojekte mit jeweils einer weiteren niedersächsischen Universität. So arbeitet Professorin Nina Gunkelmann vom Simulationswissenschaftlichen Zentrum Clausthal-Göttingen (SWZ) zusammen mit Professor Pascal Klein von der Universität Göttingen. Professor David Inkermann (Institut für Maschinenwesen) kooperiert mit Professor Sebastian Heimbs von der TU Brauschweig. Gefördert werden die Projekte vom Land Niedersachsen mit jeweils rund 180.000 Euro durch das Programm „OER für den Hochschulbereich – Förderung der Erstellung, Pflege und Verbreitung von Open Educational Resources an den niedersächsischen Hochschulen“.

„Die Corona-Krise haben Niedersachsens Hochschulen vorbildlich genutzt, um Studium und Lehre zu digitalisieren. Ich begrüße es außerordentlich, dass unsere Hochschulen kreativ werden, digitale Lehr- und Lernformate nutzen und noch weiter ausbauen. So sichern wir auch unter erschwerten Corona-Bedingungen ein erfolgreiches und international attraktives Studium auf hohem Niveau“, sagt Niedersachsens Wissenschaftsminister Björn Thümler. Das OER-Programm versteht sich insbesondere als Impulsgeber und Quelle für Anschubfinanzierung für die Entwicklung von freien Lehr- und Lernmaterialien, die einen Multiplikatoreffekt haben und längerfristig Teil des Lehrangebots der Hochschulen werden.

Projekt am Simulationswissenschaftlichen Zentrum

Das geförderte Projekt am SWZ dient dem besseren Verständnis der Vektoranalysis, die für viele Studienneulinge in der Physik sowie den Ingenieurwissenschaften eine große Herausforderung darstellt. „Ziel ist es OER-Materialien zu erstellen, die unter dem Einbezug verschiedener digitaldidaktischer Ansätze das Verständnis dieses komplexen Bereiches erleichtern“, erläutert Professorin Gunkelmann. Diese Materialien reichen von erklärenden Videos über Übungen zur Selbstkontrolle bis hin zu Simulationen, welche die Eingabe beliebiger Felder, deren graphische Darstellung und die Berechnung von Kurven- und Flächenintegralen durch selbst gezeichnete Gebiete erlauben. An der TU Clausthal wird das Modul beispielsweise in der Veranstaltung „Numerische Strömungsmechanik“ eingesetzt.

Projekt am Institut für Maschinenwesen

Im Projekt „OER_ingIT“ sollen multimediale, interaktive Lehr-Lern-Module für die Vermittlung und Anwendung von IT-Methoden und IT-Werkzeugen im Ingenieurwesen entwickelt werden. „Denn neben solidem Fachwissen benötigen Ingenieurinnen und Ingenieure heute disziplinübergreifend Grundlagen der Informatik, um Softwarewerkzeuge für die Lösung ingenieurwissenschaftlicher Probleme anzuwenden und entwickeln zu können“, so Professor Inkermann. Für die einzelnen Lehr-Lern-Module sollen interaktive Elemente, wie manipulierbare Simulationen, und verschiedene Medien, etwa Videos, eingesetzt werden. Damit soll der individuelle Lernerfolg in heterogenen Gruppen, die sich aus unterschiedlichen Informatik-Vorkenntnissen und zunehmender Internationalisierung ergeben, verbessert werden. An der TU Clausthal werden die neu entwickelten Lernmedien in die Veranstaltung „Datenverarbeitung für Ingenieur:innen“ integriert.

Kontakt:
TU Clausthal
Pressesprecher
Christian Ernst
Telefon: +49 5323 72-3904
E-Mail: christian.ernst@tu-clausthal.de

 

Eine Person bearbeitet ein Video

Bei Open Educational Ressources (OER) – freien Bildungsmaterialien – geht es darum, die digitalen Möglichkeiten strukturell für die Bildung zu nutzen und die Materialien frei zugänglich zu machen. Erklärvideos sind ein kleiner Bestandteil dessen; andere digitale Formate ermöglichen es beispielsweise, Dinge auszuprobieren oder Themen zu vertiefen (siehe auch Grafik unten). Fotos: Ernst, SWZ