DFG-Präsident Kleiner: NTH muss sichtbar werden

Loccum/Clausthal-Zellerfeld. Hohen Besuch haben die Professoren der TU Clausthal bei ihrem jährlichen Klausurtreffen im Kloster Loccum begrüßt. Professor Matthias Kleiner, Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), die jährlich rund 1,7 Milliarden Euro für Forschungsprojekte verteilt, äußerte sich zu den Themen Niedersächsische Technische Hochschule (NTH) und Gleichstellung.

Seit dem 1. Januar 2009 gibt es die NTH. In ihr bündeln die Universitäten aus Braunschweig, Clausthal und Hannover ihre technisch-naturwissenschaftlichen Kompetenzen. Ziel des Dreierbundes ist es, bei der geplanten nächsten Exzellenzinitiative der DFG präsent zu sein. Wenn die Niedersächsische Technische Hochschule in diesem Wettbewerb der Universitäten antritt, betonte Kleiner, dann müsse sie auch als NTH in der deutschen Hochschullandschaft sichtbar werden.

Den Besuch auf dem Professorium nutzte der DFG-Chef auch, um für die Gleichstellungsoffensive seiner Organisation zu werben. Die DFG wünscht sich mehr Frauen im Wissenschaftsbetrieb. In der Professorenschaft von Technischen Universitäten finden sich traditionell viel mehr Männer als Frauen. Mit Blick auf die gut 50-köpfige Clausthaler Runde, in der in Inge Wulf dieses Mal nur eine Professorin saß, stellte Kleiner mit einem Augenzwinkern fest: „Meine Herren, das ist zu wenig!“ Die TU Clausthal, an der Verwaltungschefin Dr. Ines Schwarz seit zwei Jahren das Projekt „Familiengerechte Hochschule“ vorantreibt, will das Anliegen beherzigen.

Im Vordergrund steht allerdings die NTH. Professor Thomas Hanschke, der designierte neue Präsident der Harzer Hochschule, informierte über den aktuellen Stand: „Die Entwicklungsplanung der TU Clausthal ist unter Berücksichtigung der NTH auf den Weg gebracht worden.“ In den NTH-Prozess will sich die Uni mit den Forschungsbereichen „Energie und Rohstoffe“, „Materialien und Maschinen“ sowie „Komplexe Systeme und Simulation“ einbringen. Als erstes gemeinsames Großprojekt präsentieren die drei Mitgliedsuniversitäten am 19. Januar in Hannover die NTH-School für „IT Ökosysteme: Autonomie und Beherrschbarkeit software-intensiver Systeme“. Sprecher der Initiative wird der Clausthaler Informatiker Professor Andreas Rausch sein.

In Loccum berichtete weiterhin Frau Schwarz über Haushaltslage und Raumplanung der Universität, der Sonderforschungsbereich 675 wurde vorgestellt und Professor Martin Vossiek (Institut für Elektrische Informationstechnik) erläuterte sein Ortungs- und Transport-Projekt „MonLaid“.

Den regelmäßigen Gedankenaustausch der Clausthaler Professoren im Kloster Loccum gibt es seit 2002 einmal im Jahr. Ins Leben gerufen wurde die Idee von Professor Ernst Schaumann, dem damaligen Rektor der Hochschule.

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Folgte der Einladung der Clausthaler Hochschulleitung: Professor Matthias Kleiner, Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft. (Foto: DFG)