Deutsch-Russische Kooperation

Die Technische Universität Clausthal will ihre wissenschaftliche Partnerschaft zu Bildungseinrichtungen in Samara ausbauen.

Derzeit läuft das „Deutsch-Russische Themenjahr der Hochschulkooperation und Wissenschaft“. Initiiert von den Außenministerien beider Länder verfolgt es das Ziel, die wissenschaftlichen Beziehungen beider Seiten zu verfestigen. Da passt es ins Bild, dass auch die TU Clausthal ihre Kooperation mit der ehemaligen Staatlichen Universität für Luft- und Raumfahrt Samara – hat sich 2016 mit einer weiteren Hochschule zur Samara State University (SSU) zusammengeschlossen – und dem Gymnasium Nr. 4 in der russischen Millionenstadt an der Wolga ausbauen möchte.

Samara gilt als das Zentrum der russischen Luft- und Raumfahrt. In der Stadt wurden zahlreiche bekannte Flugzeugtypen wie die MiG, Iljuschin oder Tupolew konzipiert und gebaut. Vor einem Jahrzehnt besuchten erstmals Vertreter der dortigen Universität die TU Clausthal. Daraus entwickelten sich wissenschaftliche Beziehungen und studentischer Austausch. Seit inzwischen mehreren Jahren reist Professor Heinz Palkowski (Institut für Metallurgie) mindestens zwei Mal pro Jahr nach Samara, um an der Hochschule Vorlesungen und Seminare zur Umformtechnik durchzuführen.

Im vergangenen Jahr weilte Professor Palkowski zudem mit einer Delegation der Clausthaler Hochschulleitung in der sechstgrößten Stadt Russlands. Mit dem dortigen Gymnasium Nr. 4, in dem Deutsch als erste Fremdsprache unterrichtet wird, unterzeichnete die TU einen Kooperationsvertrag. Ziel der Partnerschaft ist es, potenzielle Studieninteressierte zu gewinnen, zumal die Einrichtung hervorragend im Bereich Chemie aufgestellt ist. Um die Beziehungen zu vertiefen, führte ein Team des Internationalen Zentrums Clausthal (IZC) mit Dr. Jörg Schröder, Klaudia Böhlefeld und Mirjam Daum am Gymnasium Nr. 4 Ende letzten Jahres mehrere Workshops zur interkulturellen Kommunikation durch. „Die Jugendlichen waren ganz begeistert und haben ein Dankeschön-Plakat gestaltet“, berichtet IZC-Leiterin Astrid Abel. Zwei Abiturientinnen der Schule sind inzwischen in Clausthal angekommen, ein weiterer befindet sich in der Einschreibphase. Um die Partnerschaft zu festigen, würde sich das Gymnasium über den Besuch von weiteren Harzer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern freuen.

Samara, in dem gemäßigtes, kontinentales Klima herrscht, war einer der Austragungsorte der Fußball-Weltmeisterschaft 2018. „Die Menschen sind sehr gastfreundlich, die Landschaft ist geprägt von der Wolga und in der Stadt begegnen sich moderne und historische Abschnitte“, berichtet Professor Palkowski. Gerne würde der Clausthaler Wissenschaftler die Kooperation mit der Universität, die im Südosten des europäischen Teils Russlands liegt, auf die Bereiche Maschinenbau, Informatik und Betriebswirtschaftslehre ausbauen. Im Oktober wird er das nächste Mal dorthin reisen. Der Gegenbesuch aus Samara wird nicht lange auf sich warten lassen. Im November wird eine Übersetzerin zu Gast sein, die an der TU Clausthal Lehrveranstaltungen geben wird. Zudem wird zeitgleich eine Forschergruppe erwartet, um den Austausch voranzutreiben und die Beziehungen zu vertiefen.

 

Kontakt:
TU Clausthal
Pressesprecher
Christian Ernst
Telefon: +49 5323 72-3904
E-Mail: christian.ernst@tu-clausthal.de

 

Menschen stehen nebeneinander vor einem Eingang

Die Delegation der TU Clausthal um Professor Alfons Esderts (2. von rechts), Vizepräsident für Forschung, Transfer und Internationales, sowie Professor Heinz Palkowski (links) beim Besuch des Gymnasiums Nr. 4 in Samara. Archivfoto: Astrid Abel