50 Milliarden Euro EU-Forschungsmittel ab 2007

EU Hochschulbüros informieren über siebtes Forschungsrahmenprogramm



Braunschweig/Clausthal-Zellerfeld. 50 Milliarden Euro in den nächsten sieben Jahren für Europas beste Forschung - das klingt wie eine Neuauflage der Exzellenzinitiative, ist jedoch im Prinzip seit über 30 Jahren europäischer Forschungsalltag. Wissenschaftler beantragen bei den Forschungsförderern der Europäischen Kommission Geld für ihre Projektideen und erforschen oft mehrere Jahre lang Anwendungsbezogenes und Grundlegendes. In welche Richtung geforscht wird, legt eine Richtlinie fest, die für mehrere Jahre festgeschrieben ist und die den Rahmen für die Forschung absteckt: das Forschungsrahmenprogramm. Über die Fördermöglichkeiten des nächsten, inzwischen siebten Forschungsrahmenprogramms der Europäischen Kommission haben sich über 200 Wissenschaftler aus Hochschulen, außeruniversitären Forschungseinrichtungen und Firmen aus ganz Niedersachsen am 5. Oktober auf der „Auftaktveranstaltung Niedersachsen“ informiert. Das Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK) und die EU-Hochschulbüros veranstalteten den Informationstag an der Technischen Universität (TU) Braunschweig zusammen mit dem Osnabrücker und Hannoveraner Euro Info Centre.

Der größte Teil der Forschungsmilliarden des siebten Rahmenprogramms soll, wie auch schon im letzten Rahmenprogramm von 2000 bis 2006, an die „industrieorientierte Forschungsförderung“ gehen. „Es werden in erster Linie internationale und interdisziplinäre Forscherteams den Zuschlag erhalten, die zu anwendungsorientierten Themen arbeiten und die Industrie mit im Boot haben“, berichtet Dr. Heike Schröder von der Stabsstelle Technologietransfer und Forschungsförderung der TU Clausthal.



7,5 Milliarden für Kooperationen mit KMU



Doch nicht nur internationale Forschergruppen, auch die einzelnen Regionen der Mitgliedsländer will die EU fördern und entwickeln: Mit etwa 15 Prozent des Geldes stehen 7,5 Milliarden Euro für das Teilprogramm „Kapazitäten“ bereit, das speziell auf die Kooperation kleiner und mittelständischer Unternehmen (KMU) mit Forschungseinrichtungen und Universitäten zielt. KMU sollen außerdem verstärkt Mittel einwerben können, um Hochschulen mit Forschungs- und Entwicklungsaufgaben zu beauftragen. Diese Wirtschaftsförderung ist ehrgeizig: „Das politisch beschlossene Ziel der Europäischen Kommission ist, zum dynamischsten Wirtschaftsraum der Welt zu werden“, erläutert Schröder. Dafür brauche es eine aktive und innovationsfreundliche Forschungslandschaft.



Forschungsrat für Grundlagenforschung



Von der Informationsveranstaltung am 5. Oktober berichtet Schröder: „Besonders intensiv diskutiert wurde der neue Europäische Forschungsrat (ERC), der mit Beginn des siebten Rahmenprogramms gebildet wird.“ Der ERC ist eine Institution aus dem Teilprogramm „Ideen“ und ist zuständig für die Finanzierung von Forscherteams, die Grundlagenforschung betreiben. Schon Anfang 2007 können Nachwuchswissenschaftler sich um Fördermittel des so genannten ERC Starting Grants bewerben.



Netzwerk von Partnern für die EU-Forschungsförderung



Bewerbungen für dieses und für alle weiteren Teilprogramme zu begleiten und zum erfolgreichen Abschluss zu bringen, gehört zu den Aufgaben der EU-Büros der Hochschulen. Sie haben auf dem Braunschweiger Informationstag ihren Service vorgestellt: „Wir sind Ansprechpartner bei allen Fragen rund um EU-Projekte“, so Schröder. Das gehe von der Antrags- und Programmberatung über die Suche von Forschungspartnern und der Projektbegleitung bis hin zum Projektmanagement. „Wenn Wissenschaftler Fragen zu EU-Projekten haben, dann steht ihnen immer die Kompetenz des gesamten niedersächsischen Netzwerks der EU-Büros zur Verfügung.“



1,88 Milliarden für die Umweltforschung - Informationsveranstaltung am 26. Oktober



Ein weiterer Informationsnachmittag zur EU-Forschungsförderung am 26. Oktober, den die Koordinierungsstelle EG der Wissenschaftsorganisationen (KoWi) zusammen mit der Georg-August-Universität Göttingen und der TU Clausthal in der Aula am Waldweg in Göttingen veranstaltet, legt den Fokus auf die Umweltforschung. „Wir werden grundsätzlich über das neue Rahmenprogramm, aber auch ganz gezielt über die Einzelheiten zur Antragsstellung, Vertragsverhandlung oder zum Projektmanagement informieren“, so Schröder zum Veranstaltungsprogramm. Für die Umweltforschung und die Forschung zur Klimaänderung stehen im siebten Rahmenprogramm 1, 88 Milliarden Euro an Forschungsgeld bereit. „Ich würde mich über eine rege Beteiligung von Wissenschaftlern der TU Clausthal sehr freuen. Die Clausthaler Umweltforschung hat sicher gute Aussichten auf Erfolg bei der Antragsstellung. “



Mehr Informationen zum siebten Forschungsrahmenprogramm der EU finden Sie im Internet beispielsweise unter:

www.forschungsrahmenprogramm.de/inhalte/rp7



Mehr Informationen zur Veranstaltung „Fokus: Umweltforschung“ erhalten Sie bei Dr. Heike Schröder.



Kontakt

Dr. Heike Schröder

TU Clausthal

Technologietransfer und Forschungsförderung

Adolph-Roemer-Straße 2a

38647 Clausthal-Zellerfeld

Tel.: 05323 - 72 7756

Email: heike.schroeder@tu-clausthal.de

Vertreterinnen und Vertreter der niedersächsischen EU Hochschulbüros bei einer Tagung an der TU Clausthal am 11. Oktober.